Wien - Unbeeindruckt von Terror- und Wirtschaftskrise verkaufen sich sündteure Sportautos wie Ferraris oder Maseratis nach wie vor blendend, bestätigt der österreichische Importeur Denzel. Einbrüche gibt es eher bei Marken ohne besonderes Image wie etwa Mitsubishi und Hyundai. Mit einer neuen Sportwagenmeile zwischen dem Wiener Park- und Schubertring will Denzel den Trend nützen. In nunmehr drei Verkaufslokalen werden Sportwagen der Fiat-Holding-Marken Ferrari und Maserati sowie "edle" Gebrauchte angeboten. 40 Ferraris jährlich bekommt der Österreich-Importeur aus Italien zugewiesen, ausnahmsweise 45 im nächsten Jahr und immer noch viel zu wenige, um die Nachfrage befriedigen zu können: 108 unterschriebene Kaufverträge hat Michael Gross, Ferrari-Chef im Denzel-Konzern derzeit in der Schublade. Hinzu kommen 60 Maseratis und ebenso viele "edle Gebrauchte", sprich Bentleys und Ähnliches im Verkaufslokal Schubertring 2. Die neuen Verkaufsräume am Ring sind dabei, das Aushängeschild von Denzel zu werden. Geld verdiene man damit heuer allerdings noch nicht, sagt Gross. Grund dafür ist, dass der Aufbau der Marke Maserati "viel Geld kostet". Seit 1998 hat Denzel den Generalvertrieb für die italienische Traditionsmarke inne. Doch während Ferrari vom Formel-1-Bonus profitiert, tut Maserati sich noch schwer, ein vergleichbares Image zu erarbeiten. Seit 1999, sagt Gross im S TANDARD -Gespräch, habe man daher rund zehn Millionen Schilling investiert - vor allem in das Verkaufslokalokal am Parkring 18, in Marketing-Maßnahmen und Vorführwägen. Schwarzes Pferd noch keine Cashcow Selbst Ferrari sei nicht unbedingt eine Cashcow, relativiert Gross; man mache "leichte Gewinne". Andererseits: Schon im kommenden Geschäftsjahr rechnet der Denzel-Bereichsleiter mit einem kleinen Plus bei den Ferrari-Maserati-Aktivitäten. Der soeben eröffnete neue Ferrari-Schauraum am Parkring 12, gleich neben dem Gartenbau-Kino, erfreut sich laut Gross "erstaunlichen Besucherzuspruchs". Das war bis vor kurzem noch ganz anders, in das hier ansässige BMW-Lokal von Denzel verirrte sich höchst selten jemand. Besonders erfreulich, sagt Gross, entwickle sich der Merchandising-Bereich. Mit Modellautos, Kapperln und Textilien sollen nächstes Jahr monatlich rund 70.000 bis 80.000 S umgesetzt werden. Zudem lockt ab 2002 ein komplett neues Ferrari-Bekleidungsprogramm des italienischen Sportmodeherstellers Fila. Außerdem wird die Accessoire-Abteilung bei Maserati sukzessive ausgebaut. Das ermöglicht Denzel, mit den Erlösen aus den Merchandising-Aktivitäten rund um die Traumautos die Mietkosten für die Showrooms am Ring zu begleichen, sagt Gross. Außer für Ferrari und Maserati ist Denzel Generalimporteur für Mitsubishi und Hyundai. Zudem vertreibt der Konzern BMW, Volvo, Fiat, Alfa Romeo und Lancia. (Andreas Stockinger, DER STANDARD, Printausgabe 12.11.2001)