Wien - Die Erste Bank hat ihre ertragreiche Geschäftsentwicklung des ersten Halbjahres im dritten Quartal fortgesetzt und konnte per Ende September 2001 weitere Steigerungsraten präsentieren. Wie aus dem Bericht über die ersten drei Quartale hervorgeht, stieg der Konzernüberschuss um zehn Prozent auf 150,8 Mio. Euro (2,08 Mrd. S). "Gerettet" wurde das Ergebnis in erster Linie von den Osttöchtern Ceskà Sporitelna und Slovenská Sporitelna. Ohne den Beitrag dieser beiden Institute wäre der Konzernüberschuss um 2,3 Prozent unter dem Wert von Ende September 2000 gelegen. Für Generaldirektor Andreas Treichl beginnt "die Expansion nach Zentraleuropa somit, Früchte zu tragen". Das Betriebsergebnis als Saldo aus Betriebserträgen (Zins- und Provisionsüberschuss sowie Handelsergebnis) und Verwaltungsaufwand lag mit 506,1 Mio. EURO um 79,1 Prozent über dem Vorjahreswert. Dazu haben die beiden Neuakquisitionen in Tschechien und der Slowakei mit 164 Mio. EURO bereits rund ein Drittel beigetragen. Verbessern konnte sich auch die Kosten-Ertrag-Relation, die trotz Steigerungen im Verwaltungs-und Sachaufwand im Jahresvergleich von 71,3 Prozent auf 67,8 Prozent sank. Konjunkturabschwächung macht sich bemerkbar Der weltweite Konjunkturabschwung machte sich vor allem bei der Nettodotierung der Risikovorsorgen bemerkbar, die um 32 Prozent auf 147,6 Mio. EURO aufgestockt wurden. Der Anstieg betrifft in erster Linie das inländische Großkundengeschäft sowie zusätzliche Vorsorgen für das USA-Geschäft, teilte das Institut mit. Bei einer der wichtigsten Kennzahlen aus Aktionärssicht trat heuer dagegen eine deutliche Verschlechterung ein: Die Eigenkapitalverzinsung sank von 12,5 Prozent auf 11,3 Prozent, womit das für 2001 angestrebte Ziel von zwölf Prozent zumindest infrage gestellt scheint. Die Gespräche mit der Bayerische Landesbank über den Erwerb von deren 45,66-prozentiger Beteiligung an der Tiroler Sparkasse sollen noch heuer abgeschlossen werden, sagte Pressesprecher Michael Mauritz. Die Preisvorstellungen der Bayern dürften bei etwa 1,5 Mrd. S liegen. Parallel dazu wird auch der Kauf des 40-Prozent-Anteils der Bayerischen Landesbank an der Bausparkasse der Slovenská Sporitelna verhandelt. (gb, DER STANDARD, Printausgabe 13.11.2001)