Graz - Sie zählt zu den Hauptwerken der romanischen Buchkunst in Österreich, ist rund einen halben Quadratmeter groß und umfasst nicht weniger als 500 Pergamentseiten: Die Admonter Riesenbibel. Für Freunde der Buchmalerei ist nun bei der Grazer Akademische Druck- und Verlagsanstalt Adeva quasi eine Nachtkästchenversion der prachtvollen Handschrift aus dem 12. Jahrhundert erschienen.Selbst als CD-ROM sündhaft teuer Ein Faksimile der gewaltigen Bibel wäre unter einem Stückpreis von 100.000 Schilling kaum herstellbar, hieß es von Seiten der Adeva. Da nun das Original in der Nationalbibliothek aus konservatorischen Gründen nur äußerst beschränkt zugänglich ist, hat man sich schon vor zwei Jahren dazu entschlossen, ein elektronisches Faksimile auf CD- ROM zu erstellen. Das Produkt kostet aber immer noch rund 8.000 Schilling. Für die breite Öffentlichkeit gibt es nun um knappe 400 Schilling eine reich bebilderte Monografie, mit der nun jedermann und jedefrau Einblick in den Bilderreichtum der prächtigen Handschrift nehmen kann. Reich kolorierte Miniaturen und Rankeninitialien in Gold und Silber Der um die Mitte des 12. Jahrhunderts entstandene und nunmehr in neuer Form aufgelegte Codex gehört zu den wertvollsten Schätzen der Nationalbibliothek, der nicht nur wegen seines ungewöhnlichen Formates, sondern vor allem wegen seiner reichen Ausstattung eine hervorragende Stellung innerhalb der Buchkunst einnimmt. Die zweibändige, außergewöhnlich große Handschrift gehört zum Typus der Riesenbibeln, die - nach italienischen Vorbildern - im Hochmittelalter auch nördlich der Alpen hergestellt wurden. Mit ihren in leuchtenden Deckfarben kolorierten Miniaturen und vorwiegend in Gold und Silber ausgeführten Rankeninitialen ist die Admonter Bibel das am reichsten und vollständigsten überlieferte Beispiel dieser Handschriftengruppe. (APA)