Wien - Das Online-Auktionshaus OneTwoSold, das kürzlich das Dorotheum übernommen hat, plant, mit einer Reihe von Maßnahmen sein Kerngeschäft zu vertiefen. Da ist einerseits, dass man für die bisher unentgeltliche Vermittlung von Käufen zwischen Privatpersonen ab einer gewissen Untergrenze eine dreiprozentige Provision verlangen will. Das Einstellen und Mitsteigern der Produkte soll jedoch weiterhin gebührenfrei bleiben, erklärt Franz Karner, Vorstandsprecher von OneTwoSold. Des Weiteren wird in Zusammenarbeit mit der Bawag-P.S.K.-Gruppe zukünftig eine Treuhandlösung namens S-ITT für Onlinegeschäfte angeboten. Außerdem wird das Webauktionshaus so erweitert, dass zukünftig auch Käufe zu Fixpreisen durchgeführt werden können. Mit diesen Maßnahmen, erklärt Karner, sei das Haus, das u. a. der Familie Soravia sowie Christoph Dichand gehört, im Plan. Man werde Ende des Jah- res ausgeglichen bilanzieren und im nächsten Jahr 30 Mio. S (2,2 Mio. EURO) umsetzen. Das Handelsvolumen betrage heuer rund 700 Mio. S (50,9 Mio. EURO). Synergien mit dem Dorotheum in Prüfung Mit dem Dorotheum, dessen Kauf zum 30. Oktober finalisiert wurde, werde geprüft, welche Synergien es gebe. Seit dem Bestehen des Online-Auktionshauses, also seit rund zwei Jahren, managt OneTwoSold die Onlineversteigerungen des Dorotheums. Karner: "Teilweise sind die Zielgruppen sehr unter- schiedlich." Das Hauptgeschäft von One-TwoSold liegt im Business-to-Consumer-Bereich. Unterneh- men wie Obi oder Kika verstei- gern ausgewählte Stücke und erreichen so eine Promotion ihrer eigenen Webshops. Außerdem ließe sich bei den Auktionen abtesten, wo die preisliche Schmerzgrenze für ein Produkt liege - obwohl Überzahlungen gegenüber dem Ladenpreis, zustande gekommen im Zuge einer hitzigen Versteigerung, dem Ersteigerer refundiert wer- den. (ruz, DER STANDARD, Printausgabe 13.11.2001)