Skopje - Mazedonien hat seine Streitkräfte am Montag
nach einer neuen Eskalation des Konflikts mit albanischen Rebellen in
erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Das berichtete der mazedonische
Rundfunk in Skopje. Die Einheiten der Armee könnten jetzt auf Befehl
in den Einsatz ziehen. Über eine Mobilisierung von Reservisten gab es
keine Berichte.
Innenminister Ljube Boskovski hatte zuvor erklärt, in der Umgebung
von Tetovo im Nordwesten des Landes seien etwa hundert Zivilisten
entführt worden. Die militante Untergrundgruppe "Albanische
Nationalarmee" (AKSh) hat sich zu den neuen Gewalttaten bekannt. Bei
Schießereien mit Spezialeinheiten der Polizei wurden bei Tetovo drei
Angehörige der Anti-Terror-Gruppe "Löwen" getötet.
Im Parlament in Skopje kommt der Friedensprozess nicht voran. Am
Sonntag hatte Parlamentspräsident Stojan Andov mitgeteilt, dass die
Debatte über Verfassungsänderungen zur Stärkung der Rechte der
Albaner erst fortgesetzt werden könne, wenn die albanische Partei der
Demokratischen Prosperität (PDP) wieder voll mitarbeite. Die PDP will
entweder gegen die Verfassungsänderungen stimmen oder die Sitzung
boykottieren. Die PDP ist an der Konzentrationsregierung beteiligt,
die auf Druck der westlichen Vermittler gebildet worden war.(APA/dpa/AP)