Erinnerungen an "Das Experiment": Krasse Psychologie-Studie von 1971 als TV-Unterhaltung (?)
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Washington - "Das Experiment", bekannt aus dem gleichnamigen Kinofilm, wird zur Reality-Soap: Zufällig ausgewählte Wächter und Gefangene sollen vor dem Fernsehpublikum Gefängnis spielen. Die Sendung basiert auf einem Experiment des amerikanischen Psychologen Philip Zimbardo von 1971, das dieser wegen Gewaltakten abbrechen musste. Zwei britische Psychologen wiederholen jetzt erstmals den Versuch vor laufenden Kameras des britischen Fernsehsenders
BBC
, wie das Fachjournal
"Science"
berichtet.
Die Forscher Stephen Reicher von der Universität St. Andrews und Alex Haslam von der Universität Exeter wollen verschiedene Sicherheitsvorkehrungen treffen, um Gewalt zu verhindern. So sollen auch unabhängige Beobachter teilnehmen, strikte Regeln gelten und eine angenehmere Atmosphäre herrschen als im ursprünglichen Experiment. Andere Psychologen befürchten aber, dass der Durst der Zuschauer nach Spannung den Fernsehproduzenten wichtiger ist als die Sicherheit.
Wie schon im ursprünglichen Experiment wollen Reicher und Haslam die so genannte "Soziale Identitätstheorie" testen. Demnach kann die Zugehörigkeit zu einer Gruppe die Persönlichkeit des Einzelnen übertünchen und sein Verhalten beeinflussen. Solche Gruppenzwänge spielten auch in rassistischen und terroristischen Vereinigungen eine wichtige Rolle, sagen die Psychologen. Die Sendung soll Ende kommenden Jahres auf BBC ausgestrahlt werden. (pte)
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