Berlin - Nach der deutschen Regierung soll am Donnerstag der Bundestag über die Bereitstellung von bis zu 3900 deutschen Soldaten zur Unterstützung des Anti-Terror-Kampfes der USA entscheiden. Der Kabinettsantrag sieht vor, fünf Einsatzkontingente bereitzustellen: Spezialtruppen, eine Sanitätseinheit, ABC-Abwehrtruppen, eine Lufttransporteinheit sowie Marinetruppen. Im Folgenden eine Liste dessen, was andere Hauptbeteiligte bisher an militärischer Unterstützung für den US-Feldzug angeboten haben: GROSSBRITANNIEN: Die Regierung in London bestätigte am Sonntag zum ersten Mal, dass britische Soldaten in Nordafghanistan zur Beratung der oppositionellen Nordallianz im Einsatz sind. Ende Oktober hatte London die Mobilisierung von 200 Elitesoldaten der Königlichen Infanterie zum Bodeneinsatz in Afghanistan bekannt gegeben. 400 weitere Kämpfer stünden außerdem in höchster Alarmbereitschaft in Großbritannien bereit. Großbritannien hatte die US-Luftangriffe auf Afghanistan bislang vor allem logistisch unterstützt. ITALIEN: Das Parlament in Rom gab in der vergangenen Woche grünes Licht für die Beteiligung von 2700 Soldaten am Anti-Terror-Krieg der USA. Ein Teil von ihnen könnte auch an möglichen "Angriffseinsätzen" beteiligt sein, bestätigte der Verteidigungsminister. Die USA hatten zuvor schon ein Angebot Italiens angenommen, das unter anderem den Einsatz von vier Schiffen und einem Dutzend Flugzeugen vorsieht. FRANKREICH: Die Regierung in Paris beteiligt sich unter anderem mit Beobachtungsflugzeugen an dem Militäreinsatz. TSCHECHIEN: Die tschechische Armee wird sich nach Angaben des Verteidigungsministeriums mit 300 Soldaten an den US-geführten Anti-Terror-Operationen beteiligen. Die Einheit werde aus einer auf den Schutz vor chemischen Angriffen spezialisierten Kompanie hervorgehen, hieß es in Prag. AUSTRALIEN: Nach Angaben von Regierungschef John Howard beteiligt sich Australien mit 1150 Soldaten, unter ihnen auch 150 Mann einer Spezialeinheit für den Bodenkampf. Howard sagte außerdem die Entsendung von Kampfjets, Aufklärungs- und Tankflugzeugen sowie von Kriegsschiffen zu. JAPAN: Am Freitag brachen drei japanische Kriegsschiffe zu einer Aufklärungsmission in den Indischen Ozean auf. An Bord sind 700 Soldaten und drei Hubschrauber. Das japanische Parlament hatte hierfür eigens ein neues Gesetz verabschiedet. KANADA: Die kanadische Regierung hat sechs Kriegsschiffe, sechs Transport- und Überwachungsflugzeuge und insgesamt rund 2000 Soldaten zugesagt. TÜRKEI: Die Türkei schickt zur Unterstützung des US-Militäreinsatzes 90 Elitesoldaten nach Afghanistan. Wann die türkischen Eliteeinheiten nach Afghanistan aufbrechen, teilte die Regierung in Ankara zunächst nicht mit. Die Türkei ist das einzige moslemische NATO-Mitgliedsland und ein wichtiger Verbündeter der USA. (APA)