Literatur
"Prix Goncourt der Gymnasiasten" ging an eine "Go-Spielerin"
"Prix Décembre" an Chloé Delaume und ihren "Schrei der Sanduhr"
Paris - Die Autorin Shan Sa ist mit ihrem Roman "La joueuse
de Go"(Edition Grasset) die Siegerin der 14. Ausgabe des
französischen Literaturpreises "Prix Goncourt des lyceens". Der Preis
wurde in Rennes von einer 14-köpfigen Jury von
Oberschülern vergeben, die 60 Klassen in ganz Frankreich vertrat.
Shan Sas Roman erzählt eine Liebesgeschichte vor dem Hintergrund
des Zweiten Weltkriegs. Die Handlung wickelt sich in der Mandschurei
ab, einer Region im Osten Chinas, die von Japan besetzt war. Die
Handlung des Romans ist nach den Regeln einer Go-Partie, dem bekannten
komplexen strategischen Gesellschaftsspiel chinesischer Herkunft,
aufgebaut.
"Offizieller" Goncourt-Sieger drittgereiht
Den zweiten Rang
belegte bei der diesjährigen Ausgabe Guy Goffette mit seinem
Erstlingsroman "Un ete autour du cou". Der
Sieger des "offiziellen" Goncourt, Jean-Claude Ruffin mit seinem
historischen Roman "Rouge Bresil", musste sich bei den Oberschülern
mit dem dritten Rang begnügen.
Bei der Preisverleihung, die am Montg Abend in einem Restaurant in
Rennes stattgefunden hat, waren auch Didier Decoin, Edmonde
Charles-Roux und Francois Nourissier, Mitglieder der "Academie
Goncourt", anwesend. An der Zeremonie beteiligte sich auch die
Preisträgerin des Jahres 2000, Amadou Kourouma, die für ihren Roman
"Allah n'est pas oblige", ausgezeichnet worden war.
"Prix Décembre" an Chloé Delaume
Der mit 200 000 Franc (30.490 Euro/419.549 S) dotierte französische Literaturpreis "Prix Décembre" ist am Montag der französischen Schriftstellerin Chloé Delaume für "Le cri du sablier" ("Der Schrei der Sanduhr", Verlag Farrago/Léo Scheer) zuerkannt worden. Das teilte die Jury mit, zu deren Mitgliedern die französische Schauspielerin Jeanne Moreau und der Bestseller-Autor Philippe Sollers zählen.
In dem Buch beschreibt die 28-jährige Autorin ihre Kindheit, um "eine erdrückende Vergangenheit aufzuarbeiten". "Die Sanduhr verkörpert die traumatisierende Figur des Vaters", erklärte die Französin, die mit diesem Roman ihr zweites Werk veröffentlicht. (APA)