Sint-Truiden - Ein Prüfsiegel für Bordelle bereitet die belgische Stadt Sint-Truiden vor. Mit den Betreibern der 45 einschlägigen Lokale in der Gemeinde seien Einzelheiten bereits abgesprochen, sagte Bürgermeister Ludwig Vandenhove der flämischen Zeitungen. So sollen die 102 Prostituierten im Ort mindestens einmal im Monat von Ärzten untersucht werden. Vandenhove, der auch Abgeordneter des Parlaments ist, will als nächsten Schritt ein Gesetz zu Qualitätskontrollen in allen belgischen Bordellen durchsetzen. Neben den ärztlichen Untersuchungen sind Vorschriften für die Arbeitsplätze der Prostituierten geplant: "In den Arbeitsräumen müssen die notwendigen sanitären Einrichtungen vorhanden sein", sagte Vandenhove. "Es muss fließend kaltes und warmes Wasser geben, ebenso wie Heizung und ein Lüftungssystem. Auf das Bett gehören frische Leintücher." Barbetreiber Jean-Marie Martens befürwortete das Projekt als Schritt zur weiteren Legalisierung des Gewerbes. Er bezweifelte in der Zeitung "Het Laatste Nieuws" aber, dass ein Qualitätssiegel die derzeit schlechten Geschäfte ankurbeln kann: "Ich denke nicht, dass ein Aufkleber an der Tür den Zweiflern ihre Schwellenangst nehmen wird." In Belgien ist Prostitution als solche legal, ihre Förderung oder Organisation jedoch verboten. (APA/dpa)