Belgrad - Führer der größten politischen Parteien in der nordserbischen Provinz Vojvodina haben am Montagabend bei einem Treffen in Subotica beschlossen, eine neue Provinzverfassung auszuarbeiten, meldete der Belgrader Sender "B-92". Nach den Worten des serbischen Vizeministerpräsidenten und Führer des Bundes der Vojvodina-Ungaren, Jozef Kasza, geht es darum, die gesamten Prozesse in Jugoslawien und Serbien, wo ebenfalls Ausarbeitungen neuer Verfassungen bevorstünden, zu beschleunigen. Kasza sagte auch, dass Führer der größten Vojvodina-Parteien auch die Ausschreibung eines Autonomie-Referendums unterstützt hätten. Die politischen Führer der Vojvodina sind mit den aktuellen Autonomiebefugnissen unzufrieden und verlangen vom serbischen Parlament, zuerst etwa hundert Gesetze außer Kraft zu setzen, mit welchen das Regime von Slobodan Milosevic die im Jahre 1990 durch die serbische Verfassung bereits begrenzte Vojvodina-Autonomie weiter abgebaut hat. Der Präsident des Vojvodina-Parlaments, Nenad Canak, ist indes der Ansicht, dass Vertreter der nordserbischen Provinz, die größten Anteil am Bruttosozialprodukt des Landes hat, auch in die Gespräche über die Zukunft des gemeinsamen Landes eingebunden werden müssten, anstatt nur auf Aussendungen von solchen Treffen angewiesen zu sein. (APA)