Die Anfang September eröffneten Ausgleiche über die fünf österreichischen LCI-Firmen sind gescheitert. Der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) erwartet in Kürze Anschlusskonkurse über die LCI Consultans AG und deren Tochtergesellschaften CCW-Computerberatungsgesellschaft m.b.H., ProNet Handels-GmbH, LCI IT-Services GmbH und über die Academy4me e-Learning GmbH. Die LCI-Insolvenz ist heuer die größte New Economy-Pleite in Österreich. Holländische Mutter in argen Nöten Es sei nicht gelungen, die Finanzierungsvoraussetzungen für die angebotene Ausgleichsquote von 40 Prozent zu schaffen, betonte der KSV. Die wirtschaftliche Lage der holländischen Konzernmutter sei so angespannt, dass diese selbst ein Schuldenschutzverfahren zur Unternehmensreorganisation beantragen mussten. Der holländischen Mutter war es daher nicht möglich, einen Beitrag zur Ausgleichsfinanzierung zu leisten. Die Ausgleichsanträge wurden daher zurückgezogen und gleichzeitig die Eröffnung der Anschlusskonkurse beantragt. Unklarheit über tatsächliche Vermögenslage des Unternehmens Ob ein Zwangsausgleich mit einer Quote von 20 Prozent möglich sei, wird der KSV prüfen. Unklar sei nach wie vor die tatsächliche Vermögenslage der Unternehmen. Die Passiva aller fünf LCI-Unternehmen wurden bei Beantragung der Ausgleiche mit insgesamt 886,2 Mill. S angegeben. Dem gegenüber stehen Aktiva von 979,9 Mill. S. Daraus ergibt sich keine Überschuldung, sondern ein positives Kapital von 93,7 Mill. S. Der LCI-Konzern betreibt 22 Unternehmen in 15 Ländern und ist im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie tätig.(APA)