Wirtschaft
Kursverfall beschert Deutscher Telekom hohe Steuerrückzahlung
Dennoch Verluste im Gesamtjahr erwartet
Bonn - Der Kursverfall an den Börsen hat der Deutschen
Telekom eine Steuerrückzahlung von rund 1,4 Mrd. Euro (19,3 Mrd. S)
beschert. Wie das Unternehmen am Mittwoch in Bonn mitteilte, bekommt
es im vergangenen und im laufenden Jahr geleistete Vorauszahlungen
der Körperschaftsteuer in diesem Umfang zurückerstattet. Weitere 200
Mill. Euro Vorauszahlungen im laufenden Jahr würden nicht fällig. Die
Telekom will die Milliardeneinnahme zur weiteren Schuldenreduzierung
verwenden.Wertberichtigung
Die Steuerrückzahlung ist nach Angaben der Telekom Ergebnis einer
Wertberichtigung im handelsrechtlichen Jahresabschluss für das Jahr
2000. Der Wert einer Beteiligungsgesellschaft, die die
Telekom-Anteile an der US-Telefongesellschaft Sprint hielt, wurde um
rund 6,6 Mrd. Euro nach unten berichtigt.
Die Abschreibung sei unter anderem Folge des allgemeinen
Kursverfalls an den Börsen gewesen, nachdem zum Jahresende 1999 die
Beteiligung noch mit 9,8 Mrd. Euro bilanziert gewesen sei. Die
inzwischen erzielten 3,4 Mrd. Euro für den Verkauf der
Telekom-Anteile an Sprint FON und PCS bestätigten die nach der
Abschreibung verbliebenen Buchwerte, die nun auch vom Finanzamt
steuerlich weitgehend anerkannt worden seien, hieß es.
Negatives Ergebnis erwartet
Die Deutsche Telekom hält es auch nach einer
zu erwartenden Steuergutschrift in Milliardenhöhe für wahrscheinlich,
dass der Jahresabschluss des Konzerns im laufenden Jahr negativ
ausfällt. Ein Sprecher des Unternehmens sagte am Donnerstag auf
Anfrage in Bonn, beim Konzernergebnis für das Jahr 2001 werde wie von
Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick prognostiziert voraussichtlich ein
Verlust ausgewiesen. (APA)