Wien - An der Uniklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenerkrankungen (HNO) am AKH Wien ist erstmals in Österreich einer Patientin ein spezielles leistungsstarkes Hörgerät implantiert worden. Der mikrochirurgische Eingriff wurde von Univ. Prof. Dr. Wolf-Dieter Baumgartner und Univ. Prof. Dr. Peter Franz durchgeführt. Dabei wird mittels Laser eine 0,25 mm kleine Öffnung in den Amboss gebohrt und, ähnlich einer Hydraulik, ein Verstärker für die Gehörknöchelchen eingebaut. Verwendbar ist das Implantat bei bestimmten hochgradigen Hörstörungen. Diese Technik ist seit Januar 2001 verfügbar und wurde bisher weltweit nur an einigen wenigen Institutionen angewendet. Die Uniklinik für HNO-Krankheiten ist eines von wenigen Zentren rund um den Globus, in dem von konventioneller Ohrprothetik, über Cochlea Implantate (elektronische Innenohrprothese) auch alle verfügbaren Methoden implantierbarer Hörgeräte permanent zur Anwendung kommen. Jubiläum Das geschah gut getimet zum 100-Jahr-Jubiläum der heute so selbstverständlichen Hörhilfe: Am 15.11.1901 wurde das erste elektrische Hörgerät vorgestellt. Miller Reese Hutchinson meldete das Gerät, das er "Acousticon" nannte, zum Patent an. Das Gerät bestand aus einem Gehäuse, das die Batterien enthielt, und einem telefonartigen Empfänger, der ans Ohr gehalten wurde. Unter den ersten Besitzern einer solchen Hörhilfe befand sich die englische Königin Alexandra, die zu den Krönungsfeierlichkeiten 1901 ein Gerät von Hutchinson mit 4 Kohlemikrofonen benutzte. Sie dankte ihm persönlich mit der Verleihung eines Ordens. In den folgenden Jahren wurden laufend verbesserte Geräte angeboten. 1937 kamen erste Tisch-Hörgeräte auf den Markt, die mit Radio- Verstärkertechnik arbeiteten. (pte/red)