Wien - Österreich schickt per Flugzeug alte und neue Decken in das Grenzgebiet zwischen Pakistan und Afghanistan, um den Flüchtlingen zu helfen. Exekutive und Bundesheer unterstützen die von Christine Vranitzky ins Leben gerufenen Aktion. "Von Großspendern kommen bereits rund 20.000 Decken. Wir organisieren den Transport von den Dienststellen der Exekutive zum Flughafen Schwechat und werden die Decken flugfertig verpacken", erklärte am Mittwoch der Leiter der Operationsabteilung des Bundesheeres, Brigadier Christian Segur-Cabanac, bei einem "Lokalaugenschein" im Polizeikommissariat Wien-Innere Stadt. Exekutive und Bundesheer arbeiten dabei österreichweit eng zusammen. Laut Auskunft des Innenministeriums können Private alte oder neue Decken für die afghanischen Flüchtlinge im Grenzgebiet zwischen Pakistan und Afghanistan bei folgenden Stellen abgeben: In Wien bei allen Bezirkskommissariaten, in den Bundesländern bei den Landesgendarmeriekommandos und bei der Bundespolizeidirektion in St. Pölten. "Schutz und Hilfe" Segur-Cabanac: "Wir unterstützen die Aktion im Rahmen unseres Mottos 'Schutz und Hilfe', sammeln die Decken österreichweit bei den Dienststellen der Exekutive ein und transportieren sie zum Flughafen Schwechat. Dort werden sie verpackt. Am kommenden Dienstag werden sie dann mit einem Flugzeug der AUA nach Islamabad gebracht und auf gesicherten Wegen weiter zur afghanischen Grenze transportiert." Christine Vranitzky und er, Segur-Cabanac, würden an Bord des Flugzeugs sein, erklärte der Brigadier weiter. Die österreichische Bevölkerung könne davon ausgehen, dass die Ladung auch bei den Flüchtlingen gesichert ankomme. Beim Bundesheer rechnet man damit, dass 100 bis 150 Soldaten im Rahmen der Sammelaktion in ganz Österreich eingesetzt werden. Die Wiener Polizei übernimmt Decken - speziell von privaten Spendern - bei den Bezirkskommissariaten. Hofrat Leo Lauber, Präsidialchef der Bundespolizeidirektion Wien: "Die Inanspruchnahme ist sehr groß. Im Rahmen unseres Mottos 'Sicherheit und Hilfe' stellen sich unsere Beamten gern in den Dienst der guten Sache." Freitag Abend sollen dann die Decken von den Dienststellen der Exekutive per Bundesheer nach Schwechat abgehen. Sponsoren für zweiten Transport gesucht Weitaus größer als erträumt war die Resonanz auf den Spendenaufruf von Christine Vranitzky zur Sammlung von "Decken für Afghanistan": "Wir haben schon 120.000 Decken - zehn Mal so viele wie erwartet", freute sich die Gattin des Ex-Bundeskanzlers Donnerstag Nachmittag. Einziger "Wermutstropfen": "Wir benötigen jetzt einen zweiten Transportflug und jemanden, der diesen sponsort. Und wir brauchen dringend eine Lagerhalle im Ausmaß von rund 1.000 Quadratmetern im Raum Schwechat", so Vranitzky. Die Decken wurden von den Österreichern bei Polizei- und Gendarmeriedienststellen abgegeben. Als offizielles Ende der Aktion war Donnerstag, 18.00 Uhr, vorgesehen. Dann werden die Decken vom Bundesheer eingesammelt und anschließend von der AUA nach Islamabad gebracht. Den Transport an die pakistanisch-afghanische Grenze, wo die Decken den Flüchtlingen übergeben werden, übernimmt die pakistanische Armee. (APA)