Islamistische Terroristen stellen aus Sicht des deutschen Bundeskriminalamts (BKA) eine konkrete Gefahr für die Bundesrepublik dar. Aus Sicht des des Geheimdienstes BND sind auch Attacken im Internet denkbar. BKA-Chef Ulrich Kersten sagte am Mittwoch bei der Herbsttagung der Polizeibehörde in Wiesbaden, Deutschland sei nicht mehr nur "Ruhe- und Rückzugsraum" islamistischer Terroristen. Es gebe eine Struktur gewaltbereiter Personen mit Zugang zum Netzwerk von Osama bin Laden. "Die Möglichkeit, aus dem Stand einen Anschlag zu verüben" Ein Terrorexperte des BND sagte, bei den Anhängern des Terroristenführers in Deutschland sei "die Möglichkeit, aus dem Stand einen Anschlag zu verüben, konkret vorhanden". Er müsse nicht unbedingt zu Wasser, Lande oder in der Luft stattfinden. Vor dem Hintergrund der Septemberanschläge in den USA hatte das BKA seine Tagung kurzfristig unter das Thema "Islamistischer Terrorismus" gestellt. Mehrere der mutmaßlichen Terroristen von New York und Washington hatten vor den Anschlägen in Deutschland gewohnt. Der Verfassungsschutz beziffert die Zahl der Mitglieder und Anhänger islamistischer Organisationen in Deutschland auf etwa 31 050. Zu den Organisationen gehörten der "Kalifatstaat" in Köln sowie die "Islamische Gemeinschaft Milli Görüs". Beide wollen in der Türkei ein System nach islamischem Recht errichten.(APA/dpa)