Wien - Über die Investitionssumme an der noblen Adresse Graben 22 hält sich der Nachfahre von Firmengründer Thierry Hermès bedeckt, ebenso zu den erwarteten Umsätzen des neuen 210 Quadratmeter großen Maison d' Hermès. Jean-Louis Dumas, Präsident des französischen Luxuswarenkonzerns, sagt im S TANDARD -Gespräch nur: "Zunächst einmal müssen jetzt die ersten Schillinge in die Kassen fließen." Anliegen Ein eigener Standort in Wien sei "seit vielen Jahren ein Anliegen", so Dumas weiter, vier Jahre habe man gemeinsam mit den lokalen Franchisepartnern, der Kaufmannsfamilie Jonak, eine Lokalität im Dreieck Graben- Kohlmarkt-Kärntner Straße gesucht, "sich 42 Möglichkeiten angeschaut", um schließlich ein Jahr am Umbau des ehemaligen Lokals des Optikers Schleiffelder zu werken. Seit Mittwoch ist das Geschäft in Wien geöffnet. Dumas: "Ein Vakuum ist somit gefüllt." Hermès startete vor 164 Jahren als Sattlerei für Kutschen in Paris, mittlerweile sind Taschen, Textilien und Uhren im Sortiment.

Der zu 75 Prozent im Familienbesitz stehende Konzern war in letzter Zeit relativ expansiv. Aufsehen erregte vor allem ein zehnstöckiges Gebäude im Ginza-District in Tokio, wo auf vier Stockwerken auf rund tausend Quadratmetern Pariser Luxus feilgeboten wird. "Dadurch konnten wir die Ausfälle kompensieren, die dadurch entstanden sind, dass nach dem 11. September die Geschäfte in den USA Einbrüche erlitten haben und dass die japanischen Touristen in Europa ausbleiben", so Dumas. Die Hermès-Aktie notiert an der Pariser Börse wieder auf dem gleichen Stand wie vor den Anschlägen. (szem, DER STANDARD, Printausgabe 15.11.2001)