Kunst
Schatzhebeaktion im Kupferstichkabinett beendet
Eigene Räume sind zu klein
Wien - Schatzhebeaktion im Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste: Die Akademie-Sammlung (mit 65.000 Zeichnungen und Graphiken nach der Albertina die bedeutendste grafische Sammlung Österreichs) hat dank das Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung in einem mehrjährigen Projekt ihren wichtigen Bestand an Aquarellen und Zeichnungen der deutschen und österreichischen Romantik systematisch aufarbeiten können. 100 Meisterblätter der deutschen und österreichischen Romantik
Ergebnis des von Cornelia Reiter durchgeführten Forschungsprojekts ist die Ausstellung "Suche nach dem Unendlichen", für die 100 Meisterblätter der Zeichenkunst der deutschen und österreichischen Romantik aus der Sammlung des Kupferstichkabinetts ausgewählt wurden. Der dazu (im Prestel-Verlag) erschienene repräsentative Katalog bietet neben großformatigen Abbildungen und ausführlichen Beschreibungen aller Blätter sowie den Biographien aller Künstler auch die wissenschaftlichen Ergebnisse dieses Forschungsprojekts.
Zu sehen ist die Ausstellung derzeit (bis 6. Jänner 2002) im Winckelmann-Museum in Stendal. Weitere Stationen sind Koblenz (27.4 - 23.6. 2002) und Bologna (10. 10. 2002 - 5.1. 2003). Angefragt haben mittlerweile auch Museen und Ausstellungshäuser in Japan, den USA und Rom. Allen Ausstellungswünschen werde man leider nicht nachkommen können, da grafische Blätter aus konservatorischen Gründen nur sparsam dem Licht ausgesetzt werden dürfen, kommentiert die Leiterin des Kupferstichkabinetts Monika Knofler die steigende internationale Nachfrage und den großen Erfolg der Schau.
Dem Wiener Publikum sollte die Ausstellung aber doch nicht vorenthalten werden. Die Ausstellungsräume des Kupferstichkabinetts sind allerdings für ein Großprojekt mit 100 Werken nicht ausreichend, zumal die personellen Ressourcen es derzeit nicht einmal erlauben, dass , dass auch für das untere Ausstellungskabinett eine Aufsicht gestellt wird. Bis 2003 aber hofft man zuversichtlich, eine Lösung für bzw. Hilfe bei den Raum- und Personalproblemen gefunden zu haben.
Ausstellung nach thematischen Komplexen gruppiert
Die Ausstellung "Suche nach dem Unendlichen" ist nach thematischen Komplexen gruppiert: Landschaften, religiöse Szenen, Porträts und Sujets aus Literatur, Historie, Märchen und Sagen. Die Schau umfasst Blätter von Joseph Anton Koch, Ferdinand Olivier, Adrian Ludwig Richter, Moritz von Schwind, Leopold Kuppelwieser, Bonaventura Genelli, Peter Cornelius, Friedrich Overbeck, Ferdinand und Friedrich Olivier, Johann Friedrich Overbeck, Franz Pforr, Adrian Ludwig Richter, Julius und Ludwig Ferdinand Schnorr von Carolsfeld. Sie ist also zuallererst dem deutschen Malerkreis der Lukasbrüder bzw. der Nazarener in Rom gewidmet. (APA)