Ökologie
Molterer will gentechnisch verunreinigtes Saatgut zulassen
Verunreinigungsgrenzwert mache "Tür für großflächige Verschmutzungen" auf
Wien - Gegen eine geplante Verordnung von Landwirtschaftsminister Wilhelm Molterer (V), mit der erstmals Grenzwerte für gentechnisch verunreinigtes Saatgut in Österreich zugelassen werden sollen, protestierte heute, Donnerstag, Global 2000. Der geplante Grenzwert von 0,5 Prozent erlaubter Verunreinigung mache die Tür für großflächige Verschmutzungen weit auf, hieß es in einer Aussendung der Umweltschützer. Verunreinigung von Saatgut sollte verhindert nicht gefördert werden
Daniel Hausknost, Gentechnik-Experte von Global 2000 kritisiert: "Molterer macht der Gentechnikindustrie damit ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk." Österreich sei Vorreiter bei biologischer Landwirtschaft und eines der wenigen europäischen Länder, in denen es noch keine Freisetzung von gentechnisch verunreinigtem Saatgut gegeben hat. Die Umweltschützer forderten "Null Komma Josef Gentechnik in unserem Saatgut!". Anstatt Gentechnik auf den Feldern zuzulassen, sei es die Aufgabe von Molterer, die Kontamination des Saatgutes und der nachgelagerten Produktionsstufen durch zu verhindern. (APA)