Islamabad/Washington - Der von den USA als Hauptterrordrahtzieher gesuchte islamistische Extremist Osama bin Laden will nach Angaben der ihn in Afghanistan beherbergenden Taliban "lieber sterben als von den Amerikanern gefangen werden". Die USA würden Bin Laden "niemals lebendig fangen", sagte Taliban-Sprecher Mullah Abdullah am Donnerstag der in Pakistan ansässigen afghanischen Nachrichtenagentur AIP in Islamabad. Zugleich dementierte er Berichte, wonach die USA Bin Laden bereits gefasst haben sollen. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld warnte unterdessen in der "New York Times", Bin Laden könne in einem Hubschrauber aus Afghanistan fliehen. Nach dem Willen der afghanischen Nordallianz soll Bin Laden zunächst in Afghanistan oder Den Haag vor Gericht gestellt werden. Dies erklärte Abdullah Abdullah, der Außenminister der international anerkannten afghanischen Regierung des Präsidenten Burhanuddin Rabbani, die sich auf die Nordallianz stützt, nach Angaben der Präsidentin des Europaparlaments, Nicole Fontaine, in einem Telefongespräch am Mittwochabend. Erst danach sollten Bin Laden und Omar, wie von US-Präsident George W. Bush gefordert, in die Vereinigten Staaten überstellt werden. Pakistan will Flucht Bin Ladens über die Grenze verhindern Pakistan will eine mögliche Flucht des von den USA als Terroristenführer gesuchten Islamisten Osama bin Laden und das Einsickern von Taliban über die Grenze verhindern. Die Posten im Südwesten Pakistans, der an die Taliban-Provinz Kandahar grenzt, seien verstärkt worden, teilten die Behörden in Islamabad am Donnerstag mit. Auf die Frage, wer denn am Eindringen nach Afghanistan gehindert werden solle, sagte ein Beamter: "Es könnte sogar Osama bin Laden sein." Außerdem bewege sich eine Welle von Taliban-Kämpfern auf Pakistan zu. (APA)