Wien - Anlässlich der größten Währungsumstellung der
Geschichte will die Europäische Zentralbank (EZB) sowohl innerhalb
der als auch außerhalb des Euroraumes einen reibungslosen Ablauf der
Euro-Bargeldumstellung gewährleisten. Um die Kosten möglichst gering
zu halten und Probleme zu vermeiden sei es wichtig, rechtzeitig die
Weichen für die weltweite Umstellung auf den Euro zu stellen und die
Märkte und die Bevölkerung außerhalb des Euro-Währungsgebietes
entsprechend vorzubereiten. "Die weltweite Verfügbarkeit des
Euro-Bargeldes ist auf effiziente Weise sicherzustellen", schreibt
die EZB in ihrem jüngsten Monatsbericht.
30 bis 40 Prozent der in Umlauf befindlichen D-Mark-Banknoten sind im Ausland
Beachtliche Mengen der von den nationalen Notenbanken der
Euroländer ausgegebenen Banknoten sind außerhalb des Euroraumes in
Umlauf, insbesondere in den EU-Beitrittsländern und in anderen
Nachbarstaaten. Schätzungen zufolge werden 30 bis 40 Prozent gehalten,
hauptsächlich in den ost- und südosteuropäischen Ländern
einschließlich der Türkei. Die EZB geht nun davon aus, das ein
beträchtlicher Teil dieser Bestände in Euro umgewechselt werden wird.
Bewohner von Nicht-EU-Ländern können ihre Fremdwährungsbestände ab
Beginn des Jahres 2002 bei Geschäftsbanken, Wechselstuben und
Zentralbanken im Schalterverkehr gegen Euro eintauschen. Laut EZB
werden davon vor allem die Länder entlang der Außengrenze des
Euroraumes, wie Deutschland, Österreich und Finnland betroffen sein
und sich auf den Jahresanfang konzentrieren, da die Deutsche Mark
bereits zu Jahresende 2001 ihre Eigenschaft als gesetzliches
Zahlungsmittel verliert.
Abgabe an Zentralbanken außerhalb der EU erst ab ersten Dezember
Die vorzeitige Ausstattung mit Euro-Bargeld von Zentralbanken der
nicht teilnehmenden Mitgliederstaaten des Eurosystems, der
Beitrittsländer und einiger weiterer Staaten ist an mehrere
Bedingungen geknüpft. So ist die vorzeitige Abgabe an die
Zentralbanken außerhalb des Euroraumes erst ab 1. Dezember gestattet.
Diese dürfen die erhaltenen Euro-Banknoten nicht vor dem 1. Jänner
2002 in Umlauf bringen. Bezahlt müssen die übernommenen
Euro-Banknoten am ersten Geschäftstag des Jahres 2002 werden.
Außerhalb des Eurogebietes konzentrierte sich die EZB in ihrer
Euro-2002-Informationskampagne in erster Linie auf die Zielgruppen
Geschäftsleute und Reisende sowie den Bankensektor. Werbungen in
Magazinen für Flugreisende, auf Flugplätzen in internationalen
Massenmedien (Fernsehkanälen und Presse) sollen im Dezember starten.
Informationsblätter werden neben den elf Sprachen des Euroraumes in
weiteren 23 Sprachen aufgelegt. (APA)