Rangun - Die Militärmachthaber in Burma (Myanmar) haben den regierenden "Staatsrat für Frieden und Entwicklung" (SPDC) und das Ministerkabinett umgebildet. Den Säuberungen sind in den vergangenen Tagen der einflussreiche General Win Myint, bisher "Nummer Vier" des Regimes, drei stellvertretende Ministerpräsidenten und mehrere Minister zum Opfer gefallen. Staats- und Regierungschef Than Shwe, der sich den Titel "Generalissimus" verleihen ließ und die beiden anderen Mitglieder der herrschenden "Troika" - SPDC-Vizepräsident General Maung Aye und der als SPDC-Sekretär fungierende Geheimdienstchef General Khin Nyunt - haben nach Einschätzungen westlicher Diplomaten ihre Macht weiter gefestigt. Die "Reorganisation" der Führungsgremien sei noch nicht abgeschlossen, heißt es in Rangun. Gegen mehrere führende Militärs seien Korruptionsanschuldigungen erhoben worden. Die Generäle Win Myint und Tin Hla seien unter Hausarrest gestellt worden. Zehn regionale Militärkommandanten sollen demnächst abberufen werden. Vize-Außenminister Khin Maung Win sprach von einer "notwendigen Rotation". Die geplante Zusammenlegung der Militärbezirke in drei große Militärregionen solle eine weitere Zentralisierung ermöglichen. Das burmesische Regime hatte wiederholt Differenzen innerhalb der Junta hinsichtlich des Umgangs mit der Demokratiebewegung unter Führung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi dementiert. Die Junta hatte vor über einem Jahr Geheimgespräche mit Suu Kyi aufgenommen. Eine Junta-Fraktion unter dem als Hardliner geltenden stellvertretenden SPDC-Chefs General Maung Aye soll sich allen Liberalisierungstendenzen widersetzen. Maung Aye werden besonders enge Kontakte zu Peking nachgesagt. (APA)