Wien - Die Arbeitsgemeinschaft Euroframe hat in ihrem jüngsten Gutachten eine erhebliche Verlangsamung der Weltkonjunktur seit dem vierten Quartal 2000 festgestellt. Die Anschläge vom 11. September und deren Folgen hätten die Aussichten für die Weltwirtschaft neuerlich eingetrübt, heißt es. Die USA und Japan sieht Euroframe bereits in einer Rezession, Europa dürfte diesem Schicksal knapp entgehen. Eine weitere Verschlechterung erscheint laut Euroframe unvermeidlich, eine Erholung werde sich um "zumindest ein bis zwei Quartale" in das Jahr 2002 verschieben. Die geldpolitischen Rahmenbedingungen in Europa seien inzwischen expansiv, dennoch rät Euroframe der EZB zu einer erneuten Lockerung der Zinszügel für den Fall einer weiteren konjunkturellen Abkühlung oder einer "erheblichen Aufwertung des Euro". Zudem sieht die Arbeitsgruppe der Wirtschaftsforscher die Gefahr, dass die Regierungen wegen budgetpolitischer Konsolidierungsbestrebungen durch eine prozyklische Politik die Konjunktur weiter dämpfen könnten. In der Arbeitsgemeinschaft sind neben dem Wifo sieben weitere unabhängige europäische Wirtschaftsforschungsinstitute vertreten. (APA)