Wien - Eine Anlehnung an das deutsche Modell kann sich der
Zentralverband für Spedition & Logistik beim Road-Pricing vorstellen.
Konkret forderte Heidegunde Senger-Weiss, Präsidentin des Verbandes,
bei einem Pressegespräch am Donnerstag, kilometerabhängiges
Road-Pricing erst bei Fahrzeugen ab zwölf Tonnen Gesamtgewicht
einzuführen.
Darunter sollte es wie bisher eine pauschalierte Vignette geben,
um sicherzustellen, dass der Nahverkehr nicht vom hochrangigen
Straßennetz auf Bundes- und Landesstraßen abgedrängt werde. Dies sei
im Sinne einer regionalen Verkehrsplanung, so Senger-Weiss.
Weiters forderte Senger-Weiss die Senkung der österreichischen
Kfz-Steuern für Lkw auf den EU-Durchschnitt. Die bisherige jährliche
Steuerlast von 1,8 Mrd. S (130,8 Mill. Euro) sei als Vorleistung auf
das Road-Pricing um eine weitere Milliarde angehoben worden.
Belastung des Straßengüterverkehrs übertrifft Bundesausgaben
Zusammen mit der Straßenbenützungsabgabe, Mautabgaben und der
"saftigen Mineralölsteuer", die für heimische Frächter jährlich mit
8,5 Mrd. S zu Buche schlage, ergebe sich eine Belastung des
Straßengüterverkehrs von 14 Mrd. S pro Jahr. Demgegenüber stünden
aber nur zehn Mrd. S jährliche direkte Ausgaben des Bundes in die
Straße, was eine "eklatante Überdeckung" bedeute. Daraus ergeben sich
laut Senger-Weiss Wettbewerbsnachteile für Österreichs Spediteure. (APA)