Manche Dinge müssen sich erst setzen. Denn mit dem Abstand kommt die Einsicht. Hoffentlich. Manche Dinge nähern sich in der Ferne aber auch keinem Fazit. So ist das eben. In unserer schnelllebigen Welt wird weitergegangen. Und so wurde die Frage nach der Medienzukunft bei der abschließenden Podiumsdiskussion des Journalistinnenkongresses ("Schneller, besser, billiger?") durchaus mit "JA" beantwortet - zugegebenermaßen in unterschiedlicher Abschwächung. Das kennen viele schon aus der Realität. Journalistinnen werden zu Allrounderinnen, die Organisation nimmt zu. Das klassische Berufsbild wandelt sich. Sowieso mit dem Internet. Da war es doch erstaunlich, dass eine Umfrage unter Medienfrauen im Vorfeld des Kongresses die besten Zukunftschancen im Online-Journalismus zu tage getragen hat. Hier (im Internet) sind wir wirklich noch mehr Allrounderinnen, manchmal mehr Technikerinnen. Alles muss schnell gehen. Oder eben manchmal nicht. Wie gesagt, die Dinge müssen sich setzen. So wurde von vielen beim Kongress auch richtig erkannt - im Rahmen nicht wirklich positiver Einschätzungen für die Branche überhaupt -, dass es ihre Kolleginnen im Online-Bereich nicht besser haben. Ein Workshop hatte als Resumee: "Sie verdienen weniger, sind meist nicht angestellt, nicht renommiert und gewaltigen Anforderungen ausgesetzt." Richtig, kann ich da nur sagen. Aber - und ein "Aber" muss da her -, es gibt durchaus Möglichkeiten und Wege - Erfüllung und Spaß. Und wer wollte schon jemals renommiert sein? Zurück zum Kongress. Dem Kontakteknüpfen in der Pause, denn da wurde "Karriere und Erfolg" mehr hinterfragt. Selten am Podium. Dort war die Frage nach der Vereinbarkeit von Karriere und Familie überdominant. Fast könnte frau glauben, Frau muss per se Kinder haben, und davor natürlich schwanger sein. Nach der Geburt - in den ersten vier Wochen - sollte sie dann ihre Karriere weiterplanen. Dieser Anlass ist willkommen. Den nehmen wir doch gleich. Frau und Kinder - woran denken wir da? JAWOHL! Das Kindergeld. Hundert Punkte! Maria Rauch-Kallat musste gleich die Errungenschaften der unsrigen Regierung unterstreichen. Frau muss nicht immer zuhören ... das Stichwort "Expertinnen" ist da schon spannender. Seien schwer zu finden. Eine Datenbank muss her - gute Idee! Manchmal kann Einsicht auch helfen. Ruhe. Und der Blick über den Horizont. Denn dann finden sich Expertinnen auch im Alltag - oder bei Frauenprojekten. Und die Erkenntnis aus dem Ganzen? Sorry, gibt es nicht. Nur Eindrücke. Einer guten Organisation zum Beispiel. Dass so ein Kongress wichtig ist. Der Kontakt zwischen Jung und Alt. Mentorinnen. Eine Verstärkung von Netzwerken. Nachsicht dem Hauch von Regierungsnähe. Denn der positive Austausch hat überwogen.