Selbstdefinition Der Österreichische Frauenrat gegen Krieg und Terror versteht sich als ein offenes Bündnis zur breit angelegten Sichtbarmachung von Unbehagen von Frauen gegenüber der national und international betriebenen Politik im Zusammenhang mit der "Terrorbekämpfung" der USA. "Wir erheben unsere Stimme gegen diese von Männern dominierte Politik, die Frauen nur unzureichend in politische Entscheidungen mit ein bezieht". Der Österreichische Frauenrat gegen Krieg und Terror wird für einen unbestimmten Zeitraum konstituiert. Die Anliegen
  • Humanitäre Hilfe und Beendigung aller Kriegshandlungen

    Auch wenn die Taliban-Herrscher die Hauptstadt Kabul verlassen haben, so ist der Krieg noch nicht vorbei: Weder der Kampf gegen die Terrornetzwerke, noch die Folgen des mittlerweile zwanzig Jahre andauernden Kriegszustandes in Afghanistan sind von einem Tag auf den anderen zu beenden. Der Österreichische Frauenrat gegen Krieg und Terror weist die österreichische Bundesregierung eindringlich auf die menschlichen Aspekte militärischer Gewaltanwendung hin. Eine weitere Ausweitung des militärischen Konflikts kann zu einer unvorhersehbaren humanen, politischen und wirtschaftlichen Katastrophe führen. Die Bundesregierung ist aufgefordert, umgehendst diplomatische und humanitäre Maßnahmen zu ergreifen, um auf ein Ende aller Kriegshandlungen hin zu wirken.

  • Aktive Flüchtlingspolitik

    Der Österreichische Frauenrat gegen Krieg und Terror fordert die Bundesregierung auf, unverzüglich die finanziellen und organisatorischen Maßnahmen zu verstärken, die eine Milderung des Flüchtlingselends in Afghanistan und den umliegenden Staaten zum Ziel haben. Gleichsam soll eine nachhaltige Flüchtlingsstrategie (mit besonderen Fokus auf die spezielle Situation weiblicher Flüchtlinge) sowohl für Österreich als auch für die EU entwickelt werden. Eine europaweite, humane Flüchtlingspolitik soll etabliert werden, um Flüchtlinge aus Afghanistan aufnehmen zu können. Die österreichische Bundesregierung soll hierfür in der EU umgehend initiativ werden.

  • Unterstützung des Aufbaus in Afghanistans

    "Keine politische Lösung wird ohne die Zustimmung und direkte Teilnahme von Frauen legitim sein". Diese Aussage der afghanischen Frauenorganisation RAWA findet auch die Zustimmung des Österreichischen Frauenrates gegen Krieg und Terror. Frauen und Frauenorganisationen müssen in die Findung einer breiten Regierung für Afghanistan ebenso eingebunden sein, wie in die Schaffung von demokratischen und rechtsstaatlichen Strukturen.

  • Aktive Friedenspolitik des neutralen Österreich

    Der Österreichische Frauenrat gegen Krieg und Terror fordert die Bundesregierung auf, umgehend eine aktive Friedenspolitik zu betreiben. Die österreichische Bundesregierung soll gemeinsam mit den Staaten der EU friedliche Konfliktlösungsmodelle entwickeln und diese umsetzen. Gerade wo Krisenerscheinungen auftreten, kann neutrale, auf Vermittlung ausgerichtete Außenpolitik viel zu Konfliktprävention sowie zum Aufbau von Vertrauen zwischen Konfliktparteien und zur Deeskalation von Konflikten beitragen – heute mehr denn je. Gerade im europäischen Rahmen können neutrale Staaten eine unschätzbare Rolle in der Prävention, Vermittlung und Bearbeitung von Konflikten übernehmen. Neutralität und Paktfreiheit erleichtern eine Politik jenseits militärischer Logik und simpler Freund-Feind-Bestimmung. Nur eine Friedenspolitik, die strukturelle Spannungen (von einseitiger ökonomischer Globalisierung bis zum Konflikt im Nahen Osten) gewaltfrei bearbeitet, kann Fanatismus, Fundamentalismus und in der Folge Terrorismus weltweit langfristig entgegenwirken.

    Liste der Unterstützerinnen (Auszug)

    Mag. Waltraut Antonov, Übersetzerin; Anita Bilek, Herausgeberin des Buches: welcher Friede? Lehren aus dem Krieg um Kosova; Johanna Dohnal, Frauenministerin, a. D.; Mag. Gertrude Eigelsreiter-Jashari, Soziologin; Electric Indigo, DJ, Ingrid Gassner, Grafikerin; Mag. Renate Haiden, Journalistin; Dr. Brigitte Hornyik, Verfassungsrechtlerin; Dr. Irmtraud Karlsson, ehem. Bundesfrauenvorsitzende der SPÖ; O. Univ.-Prof. Dr. Hannelore Eva Kreisky, Politologin, Vorstand des Institutes für Politikwissenschaft; Sandra Kreisler, Schauspielerin; Diana Kurz, Künstlerin; Mag. Ulrike Lunacek, Nationalratsabgeordnete; Mag. Marcela Fabianova, Technikerin; Mag. Christine Frieb, Malerin; Mag. Ishraga Mustafa Hamid, Lektorin an der Uni Wien; Dkfm. Hermine Hauk, Autorin; Claudia Paiha, Vorsitzende der Grünen und Alternativen GewerkschafterInnen (AUGE); Dr. Eva Petrik, ehem. Präsidentin der Kath. Aktion Österreich, Dr. Madeleine Petrovic, Nationalratsabgeordnete; Dr. Eva Rossmann, Autorin; Jutta Sander, Grüne Frauensprecherin, Wien; a. O. Univ.-Prof. Dr. Birgit Sauer, Politologin, Uni Wien; Michala Sburny, Grüne Wirtschaft; Mag. Renata Schmidtkunz, Journalistin; Hilde Schmölzer, Autorin; Dr. Monika Vana, Landtagsabgeordnete Wien; Mag. Maria Vassilakou, Stadträtin Wien; Yvonne Werginz, Werbfachfrau; (red)