Klagenfurt - Das im Eigentum des Verbundes befindliche Dampfkraftwerk St. Andrä im Kärntner Lavanttal steht vor dem Aus. Am Freitag wurde beschlossen, das Projekt thermische Abfallverwertung nicht weiter zu verfolgen und das Kraftwerk zu "konservieren". Das bedeutet den Verlust von 95 der 100 Arbeitsplätze. Der Geschäftsführer der Verbund-Umwelttechnik GmbH, Karl Heinz Gruber, begründete diesen Schritt gegenüber der APA mit dem Umstand, dass das Projekt "keine politische Akzeptanz" gefunden habe. Zuletzt hatten sich alle politischen Parteien gegen die Verbrennung von Industrie- und Gewerbemüll in St. Andrä ausgesprochen. Gruber wies darauf hin, dass der reine Kohlebetrieb im Kraftwerk St. Andrä auf Grund der Entwicklungen auf dem Strommarkt nicht mehr wirtschaftlich zu führen gewesen sei und man daher bis heute rund 30 Mill. S in eine thermische Verwertungsanlage für sortierte und aufbereitete Sekundärbrennstoffe investiert habe. Insgesamt hätten jährlich bis zu 350.000 t verbrannt werden sollen. Die jetzt getroffene Entscheidung, das Werk bis auf weiteres zu "konservieren" - die Entscheidung über eine endgültige Stilllegung soll erst kommendes Jahr fallen - bedeutet, dass künftig nur noch fünf Mitarbeiter in St. Andrä beschäftigt sein werden. An das Land Kärnten wurde der Vorwurf gerichtet, die Chance vertan zu haben, "durch einen innovativen Betrieb Vorreiter in der österreichischen Abfallwirtschaft zu werden". Im Hinblick auf die 95 betroffenen Mitarbeiter werde man "sozial verträglich" vorgehen, versprach Gruber. Das bedeute, dass man sich für einen Teil von ihnen um Ersatzarbeitsplätze bemühen werde. (APA)