Sofia - Der sozialistische Parteichef Georgi Parwanow hat sich nach seinem Erfolg bei der bulgarischen Präsidentschaftswahl für den Beitritt seines Landes zur Europäischen Union und zur NATO stark gemacht. Amtsinhaber Petar Stojanow räumte am Montag seine Niederlage ein und ermahnte seinen designierten Nachfolger zur Kontinuität in der Außenpolitik. Parwanow kam dem am Montag vorliegenden vorläufigen Ergebnissen zufolge auf 53,3 Prozent, Stojanow auf 46,7 Prozent. Das offizielle Endergebnis der Stichwahl vom Sonntag wurde erst für Dienstag oder Mittwoch erwartet. Die Wahlbeteiligung lag nach amtlichen Angaben bei 54,5 Prozent. Der künftige Staatspräsident erklärte auf einer Pressekonferenz: "Ich werde mich für Bulgariens strategische Wahl einsetzen - die Mitgliedschaft in EU und NATO". Der 44-jährige Historiker kündigte zudem an, dass Hindernisse für die Wirtschaft beseitigt und die Rolle des Staates gestärkt werden sollten. Vor der Wahl deuteten die Umfragen eher auf einen Sieg Stojanows hin, der auch vom populären Ministerpräsidenten Simeon Saxcoburggotski unterstützt wurde. Der Exkönig ist in diesem Jahr nach Bulgarien zurückgekehrt und hatte im Juni auf Anhieb mit seiner Nationalbewegung die Parlamentswahl gewonnen. Das Amt des Staatspräsidenten ist weitgehend auf repräsentative Aufgaben beschränkt. Die Tagespolitik wird maßgeblich vom Ministerpräsidenten und dem Parlament bestimmt. Das Staatsoberhaupt hat aber ein Vetorecht im Gesetzgebungsverfahren. (APA/AP)