Wien - Auch im Internetzeitalter hat Telefon als Informationsmedium nicht ausgedient. Im Gegenteil: Mit dem Boom der Mobiltelefonie steigt auch die Nutzung der oft gar nicht so billigen Mehrwertdienste vom Wetterbericht über die Telefonauskunft bis zum Versand von Handylogos oder Klingeltönen. Aber auch die kostenlosen 0800-Nummern sind stark frequentiert. Der jüngste Renner ist die Kombination von telefonischen Informationen und Gewinnhotlines mit Internet und SMS-Kurznachrichten. Von Harry Potter zu McDonalds Die in Österreich gegründete und jetzt zur Axel Springer Gruppe gehörige Firma Computel hat sich auf solche Anwendungen spezialisiert: Wenn Tausende Jugendliche dieser Tage am Harry-Potter-Gewinnspiel von Coca-Cola teilnehmen, laufen die Datenströme vom SMS-Empfang oder dem Anruf bei der Hotline bis zur Auswertung der Antworten über das Computel-System. Auch das McDonalds "Monopoly"-Spiel der letzten Monaten wurde technisch von Computel realisiert. SMS erinnert an Medikamenteneinnahme Wobei die Kombination der verschiedenen Medien nicht nur spielerischen Wert haben muss: Für den Pharmakonzern Wyeth-Lederle entwickelte Computel den "Pillenreminder", der Kundinnen drei Monate lang kostenlos per SMS an die Einnahme der Pille erinnert. Das Handy eröffnet auch neue Wege in der Werbung: In einer Aktion der Brauerei Bitburger konnten sich Interessenten ein Logo der Firma auf ihr Handy schicken lassen; gegen Herzeigen beim Wirten gab es eine Flasche gratis. Die Kombination von kostenlosem und kostenpflichtigen Diensten Ein besonders interessantes Geschäftsfeld ortet Computel-Geschäftsführer Rudolf Dellinger im Gespräch mit dem STANDARD in der Kombination kostenloser und kostenpflichtiger Dienste - so könnte etwa eine Nachrichtenagentur ihren Kunden Schlagzeilen kostenlos per SMS zuschicken, wobei in diese Nachricht der Link zu einer teureren 0900-Nummer eingebaut wäre, über die auf Wunsch weiterführende Informationen abgerufen werden können. Es reichen zwei Tastendrucke, um mit dem Handy eine Sprachverbindung zur entsprechenden Nummer aufzubauen.(Uwe Fischer-Wickenburg/Der Standard, Printausgabe vom 17./18.11.2001)