München - Die Staatsanwaltschaft München hat nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus" ein Ermittlungsverfahren gegen Boris Becker wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung eingeleitet. Das Blatt beruft sich auf den Leitenden Oberstaatsanwalt Manfred Wick und nennt das Aktenzeichen 303-Js-44173/01. Die Staatsanwaltschaft hatte dem Bericht zufolge ihre Ermittlungen aufgenommen, nachdem die Steuerfahnder am 24. August ihren Abschlussbericht vorgelegt hatten. Die Ermittler werfen dem früheren Tennisstar demnach vor, 1985 dem deutschen Fiskus durch eine vorgetäuschte Verlegung seines Wohnsitzes nach Monaco 33 Mill. DM (232 Mill. S) vorenthalten zu haben. Seit Beckers erstem Wimbledon-Sieg 1985 seien seine Geschäfte jedoch von seinem Elternhaus in Leimen aus geführt worden. Beckers Vater habe von dort aus den Sponsoren Anweisungen erteilt, Verträge ausgehandelt und Preisgelder kassiert. Bis Ende November haben Beckers Anwälte laut "Focus" Zeit, Stellung zu den Vorwürfen zu nehmen. Danach entscheide die Münchner Staatsanwaltschaft, ob sie Anklage erhebe. Mit einer Entscheidung werde nicht vor dem Frühjahr gerechnet. (APA/dpa)