Linsen als Nahrung und Kulturpflanzen sind jedoch um einiges älter. Die ältesten Funde von Linsen stammen aus altsteinzeitlichen Schichten in einer Höhle auf dem Peloponnes, im Laufe der Jungsteinzeit (6.200 bis 5.300 v. Chr.)nahm die Größe der gefundenen Linsensamen zu, was auf eine verstärkte Kultivierung hindeutet. Linsen spielten in Ägypten und im vorderen Orient seit alter Zeit eine wesentliche Rolle in der Ernährung der Menschen, auch wurden sie den Toten als Speise mitgegeben, wie Darstellungen und Grabfunde beweisen. Viele Stellen in der Bibel zeigen die große Bedeutung der Linse als Nahrungsmittel der alten Hebräer: Esau verkauft sein Erstgeburtsrecht für ein Linsengericht; bei Ezechiel wird Linsenbrot erwähnt; Adam aß nach Abels Tod Linsen. Inhaltsstoffe Linsen gehören heute - früher oft als Arme-Leute-Essen abgetan - in eine moderne und ernährungsbewusste Küche. Da sie etwa 24 % Eiweiß enthalten, können durchaus eine Fleischmahlzeit ersetzen. Der hohe Kohlenhydratanteil von 50 % macht satt, der Ballaststoffanteil von 11 % fördert die Verdauung und der beträchtliche Anteil an wasserlöslichen Ballaststoffen kann den Cholesterinspiegel senken. Bedeutend ist der Gehalt am Spurenelement Zink, das in viele Stoffwechselvorgänge eingreift und die Infektionsanfälligkeit verringert. Der reiche Vitamin-B- und Lezithingehalt wirkt sich positiv auf Gehirn und Nerven und den gesamten Stoffwechsel aus. Artenvielfalt Linsen gibt es in den verschiedensten Farben und Größen: von gelb bis orange, von grün über braun bis hin zu schwarz. Riesenlinsen haben einen Durchmesser von 7 mm, Tellerlinsen sind 6 - 7 mm groß. Am besten schmecken die kleinen, dickbauchigen Zuckerlinsen. Je kleiner die Linsen sind, desto besser schmecken sie, da in den Schalen das typische Aroma steckt. Zubereitung, Verwendung Die Garzeit der eingeweichten Linsen liegt, je nach Alter und Größe der Linsen, zwischen 15 Minuten und einer Stunde. Linsen werden in frischem Wasser aufgekocht und dann bei kleiner Hitze weiter gegart. Linsen sollte man beim Garen nicht zusätzlich salzen, da Salz die Linsenschale hart macht. Linsen sind äußerst vielseitig zu verwenden. Als Eintopf mit Gemüse, als lauwarme Vorspeise, als nussiger Salat, als Püree oder als Linsenauflauf. Beim Abschmecken der Gerichte benötigen Linsen einen Schuss Essig oder Zitronensaft, damit sich das Aroma entfalten kann. (red/chat)