Die Grünen machen sich Sorgen um einen rabiaten ORF-Publikumsrat und haben daher eine parlamentarische Anfrage an den Bundeskanzler gestellt. Die "Bierdusche" samt gefährlichen Drohungen sowie körperlicher Attacke, die der österreichische Fußballteamtorhüter und "Publikumsrat" Franz Wohlfahrt dem STANDARD-Sportchef Johann Skocek nach dem verlorenen 1:0 gegen die Türkei wegen dessen ständiger kritischer Berichterstattung verpasste, befremdet den Abgeordneten Dieter Brosz. "Es wäre zu erwarten gewesen, dass der Bundeskanzler die Konsequenzen zieht und Franz Wohlfahrt als Publikumsrat abberuft", heißt es in der Anfrage-Begründung.

Fragen über Fragen ...

Sollte Wohlfahrt Publikumsrat bleiben, dann würden sich Fragen ergeben, etwa: "Können Sie garantieren, dass Franz Wohlfahrt PublikumsratskollegInnen nicht mit alkoholischen oder anderen Getränken bewässert, um seine Argumente zu untermauern?" oder: "Können Sie garantieren, dass Franz "Rocky" Wohlfahrt in Reichweite sitzende KollegInnen im Publikumsrat nicht körperlich züchtigen wird, wenn sie anderer Meinung sind?" Oder: "Halten Sie die Umgangsformen Wohlfahrts als für KonsumentInneninteressen zuständiger Publikumsrat ("Entweder es gibt jetzt a g'scheite Sendung oder i prack euch ane!") für angemessen?" Fragen über Fragen. Am Zug ist jetzt der Bundeskanzler. (red/DER STANDARD; Print-Ausgabe, 19. November 2001)