Musik
Jazz-Pianist Tommy Flanagan gestorben
Wegbegleiter Ella Fitzgeralds war einer der beliebtesten Jazz-Interpreten
New York - Der amerikanische Jazz-Pianist Tommy
Flanagan, der fast 20 Jahre eng mit Ella Fitzgerald zusammen
arbeitete und seinen Stil aus der Tradition von Art Tatum und Teddy
Wilson entwickelte, ist in New York gestorben. Nach Angaben der "New
York Times" vom Montag erlag Flanagan Freitagnacht 71-jährig in einem
Krankenhaus den Folgen eines Aneurysmas.Klarer und erleuchteter Klang
Die Zeitung würdigte Flanagan für den "klaren und erleuchtenden
Klang" seiner Musik und seinen feinen, eleganten Stil. Als jüngstes
von sechs Kindern wuchs er in Detroit auf, das sich in seiner
Jugendzeit zu einem führenden Zentrum des Jazz entwickelte. 1956 zog
es Flanagan nach New York, wo er auf Charlie Parker und Bud Powell
traf. Zwei Jahre später begleitete er beim Newport Jazz Festival
erstmals Ella Fitzgerald. Er blieb mit Unterbrechungen fast 20 Jahre
an ihrer Seite und war zeitweilig auch ihr Musikdirektor.
Nach 1978 etablierte er sich als Solist
Daneben begleitete Flanagan Tony Bennett und spielte bei
historischen Aufzeichnungen wie John Coltranes "Giant Steps" und
Sonny Rollins "Saxophone Colossus" mit, für Alben von Freddie
Hubbard, Dexter Gordon, Wes Montgomery, Gene Ammons und Coleman
Hawkins. Nach einem Herzinfarkt 1978 gab Flanagan die Zusammenarbeit
mit Fitzgerald und anderen auf und etablierte sich als Solist ersten
Ranges. Mit Trio-Alben wie "Jazz Poet" (1989) und "Let's" (1993)
wurde er schließlich zu einem der beliebtesten Jazz-Interpreten.(APA/dpa)