Egham - Nach jahrelangem starken Wachstum
ist der Markt für Handys weltweit erstmals deutlich zurückgegangen. Im
dritten Quartal wurden mit 94,36 nach 104,60 Mio. Stück um zehn Prozent
weniger Mobiltelefone abgesetzt als im Vergleichszeitraum des Vorjahres,
ergab eine von Gartner Dataquest am Montag veröffentlichte Studie. Unangefochtener Marktführer ist nach wie vor
Nokia. Das finnische Unternehmen konnte zwar den
Marktanteil von 30,6 auf 33,4 Prozent steigern, der Absatz ging jedoch
leicht von 32,06 auf 31,55 Mio. Handys zurück. Hinter Nokia folgen
Motorola, Ericsson, Samsung und Siemens auf den weiteren Rängen.
Wirtschaftsabschwung
Gartner begründete die Rückgänge zum einen mit den wiederholten
Verzögerungen bei der Verfügbarkeit von GPRS-Endgeräten und zum anderen
mit dem großräumigen Wirtschaftsabschwung. Hauptursache sei aber die
Entwicklung des europäischen Marktes gewesen. Entgegen allen Trends in
der Vergangenheit seien die Absätze vom zweiten auf das dritte Quartal
2001 in Westeuropa gesunken.
Siemens und Ericsson mit starkem Rückgang
Von den "Top 5" gelang es nur Motorola und
Samsung, ihre Verkaufszahlen anzukurbeln.
Motorola steigerte den Marktanteil von 13,3 auf 15,7 Prozent und die
Stückzahl von 13,9 auf 14,77 Mio. Samsung konnte mit einer
Absatzsteigerung von 5,51 auf 7,11 Mio. Mobiltelefonen nicht nur Siemens
überholen, sondern pirschte sich damit auch an Ericsson
heran. Ericsson dagegen musste Federn lassen und
lieferte nur 7,53 nach 10,19 Mio. Handys im Vorjahr aus. Siemens
hatte ebenfalls mit schweren Einbrüchen zu
kämpfen: Der Absatz sank von 8,97 auf 6,77 Mio., was einen Rückgang von
1,4 Prozent des Marktanteils bedeutete.
Ausgelieferte Handys im dritten Quartal 2001
- Nokia 31,552 Mio. (33,4 Prozent)
- Motorola 14,770 Mio. (15,7 Prozent)
- Ericsson 7,532 Mio. (8,0 Prozent)
- Samsung 7,108 Mio. (7,5 Prozent)
- Siemens 6,769 Mio. (7,2 Prozent)
- andere 26,633 Mio. (28,2 Prozent)(pte)