Unterstrichen wurden diese Parallelen - das dünne Haar nicht zu vergessen! - am Sonntag in der gut gefüllten Szene Wien von Anfang an. PK-Keränen eröffnete mit einer akustischen Version von "This Time", dem absoluten Hit des aktuellen Albums Rally Of Love. Eine auf den ersten Blick gewagte Entscheidung, gleich zu Beginn einen Höhepunkt in seiner schlichtestmöglichen Form darzubieten.
Schritt um Schritt erweiterten die drei Finnen schließlich ihre Erscheinungsform: Bruder Asko Keränen speiste vom Synthesizer aus jenen Sound, der "Rally Of Love" wesentlich prägt und der unter Mitwirkung des finnischen House-Produzenten Jori Hulkkonen entstanden ist: Weit greifende Soundflächen auf abgefederten House-Beats zu denen PKs akustische oder elektrische Gitarre sich harmonisch einfügte oder erfolgreich quer legte, offenbarte sich als satter, pathosfreier Qualitäts-Pop.
Eine Richtung, die das seit gut zwanzig Jahren bestehende Trio bald verließ, um den durch programmierte Rhythmen stellenweise arbeitslos gewordenen Drummer am Mikrofon zu beschäftigen. Dass dieser ebenfalls kein Stimmwunder ist, machte er zwar durch zur Schau gestelltes "Finnischsein" gut, dem Fluss des Konzertes war dies nicht sehr zuträglich.
Ebenso wenig die permanenten Forderungen der finnischen Gemeinde im Publikum, die konsequent enttäuscht und deren Ohren mit ein paar feisten Sixties-Garagen-Punk-Wuchteln betoniert wurden, bevor 22 PP mit "Waiting For The Train" wieder den harmonischeren und ungleich besseren Weg des Synthiegestützten Pop-Rocks einschlugen.