Neu Delhi - UNO-Menschenrechtskommissarin Mary Robinson hat die Beteiligung von Frauen an der künftigen Regierung in Afghanistan gefordert. Frauen in Asien müssten "das System aufmischen", sagte Robinson am Montag in Neu Delhi. Unter der radikalislamischen Taliban-Miliz war Frauen der Zugang zu Schulen und Universitäten ebenso wie das Recht auf Arbeit verwehrt. Die Achtung der Menschenrechte müsse auch nach Beendigung des Konfliktes aufmerksam verfolgt werden, sagte Robinson. Eine Regierungsbeteiligung von Taliban-Gegnern, die "Massenexekutionen" an Zivilisten begangen hätten, sei für sie deshalb undenkbar. In der indischen Hauptstadt wurde Robinson mit dem Indira-Gandhi-Preis für ihren Einsatz für die Menschenrechte ausgezeichnet. Auch Cherie Blair, die Ehefrau des britischen Premierministers Tony Blair, sprach sich für eine starke Rolle von Frauen bei der Gestaltung der politischen Zukunft Afghanistans aus. In Begleitung zweier afghanischer Frauen sagte sie in London, sie habe schon viele unterdrückte Frauen kennengelernt. Noch nie sei sie so schweren Schicksalen wie die der Afghaninnen begegnet, die unter den Taliban gelitten hätten. Vergangenen Samstag hatte bereits Laura Bush, die Ehefrau des US-Präsidenten gefordert, den afghanischen Frauen eine stärkere Rolle zu geben. (APA)