Mensch
Plötzlicher Kindstod auf dem Rückzug
Vorsorgebemühungen helfen offenbar
Wien/Graz - Die Vorsorgebemühungen bezüglich des Plötzlichen
Kindstodes (Sudden Infant Death Syndrome - SIDS) wirken offenbar: Die
Zahl der unerklärlichen Todesfälle bei Säuglingen geht zurück.
"Betrug die Anzahl von verstorbenen Säuglingen in der Seiermark im
Jahr 1985 noch 34, so ist im Jahr 2001 bis dato ein Kind am
Plötzlichen Kindstod verstorben", erklärte Univ.-Prof. Dr. Peter Roll
vom Institut für gerichtliche Medizin der Universität Graz.
Der Hintergrund: Der 21. November wurde von den Proponenten der
Initiativen zur Verhütung dieser "Tragödien in der Kinderkrippe" als
"SIDS-Tag" etabliert. Mittwoch und Donnerstag finden dazu
Veranstaltungen am Wiener AKH statt. Roll: "Nicht nur in der
Steiermark und anderen Bundesländern, sondern auch in den meisten
europäischen Ländern bemerkt man seit dem Jahr 1985 ein Zurückgehen
der SIDS-Fälle.
Wesentlich dazu beigetragen haben Kampagnen zur Identifizierung
von Säuglingen bzw. deren Familien, die stärker gefährdet sein
könnten. Hier gibt es auch technische Hilfen wie
Atmungs-Überwachungssysteme, die bei einem Atemstillstand - die
Ursache für SIDS - Alarm schlagen. Daneben werden allgemeine
Empfehlungen gegeben:
- Vermeiden der Bauch- und Seitenlage beim Säugling
- Vermeiden von zu warmer Bekleidung und Bedeckung
- Vermeidung von weichem Bettzeug
- Vermeiden des Schlafens im elterlichen Bett
- Kind nicht allein lassen
- Kein Rauchen in der Umgebung des Babys
- Liebevolle Fürsorge und Arztbesuche bei krankhaften
Auffälligkeiten.
Die Rückenlage des Säuglings führt zu einem geringeren Risiko, im
Bettzeug zu ersticken. Auch die Wahrscheinlichkeit des Erbrechens
samt Einatmen von Speisebrei ist dadurch geringer. Säuglinge können
durchaus bei den Eltern schlafen - allerdings im eigenen Bettchen.
Sehr wichtig ist eine rauchfreie Umgebung.
Der Grazer Experte: "Bei Befolgung der angeführten Punkte wird es
uns gelingen, das Risiko, am Plötzlichen Kindstod zu sterben, zu
minimieren bzw. einen den Plötzlichen Kindstod ausschließenden
Zustand zu erreichen." (APA)