Wien - Der heimische Stahlkonzern Voest Alpine ist deutlich unterbewertet. Trotz der besseren operativen Performance und der klaren Ausrichtung auf profitables Wachstum werde die Aktie mit einem substanziellen Abschlag gegenüber dem europäischen Stahlsektor gehandelt, urteilt die Deutsche Bank in einer aktuellen Kurzanalyse. Auch nach der Rücknahme der Schätzung für das operative Ergebnis 2001/02 von 180 auf 154 Mill. Euro (2,1 Mrd. S) repräsentiere dieses Niveau noch immer eine Marge von 4,7 Prozent, was das Finanzjahr 2001/02 zu einem durchschnittlichem Voest Alpine-Geschäftsjahr mache, heißt es weiter."Kaufen" "Im Vergleich mit ihren Stahl-Konkurrenten - von denen die meisten im zweiten Halbjahr kräftige Verluste berichten werden - ragt voestalpine deutlich hervor", so der Deutsche Bank-Analyst Pascal Spano. Er bekräftigt deshalb auch die "Kauf"-Empfehlung und das Kursziel von 42 Euro. Aktuell notiert Voest Alpine bei 32,01 Euro, das entspricht einem Kurspotenzial von gut 30 Prozent. Für das laufende Geschäftsjahr 2001/02 (per Ende März) schätzt die Deutsche Bank weiterhin einen Gewinn je Voest Alpine-Aktie von 3,0 Euro nach 5,7 Euro im vorherigen Geschäftsjahr. In den folgenden Geschäftsjahren werden 3,3 und 3,7 Euro Gewinn je Voest Alpine-Aktie erwartet. Die Deutsche Bank geht davon aus, dass das jüngst präsentierte zweite Quartal das schwächste im Geschäftsjahr bleibt. In den verbleibenden beiden Quartalen erwartet sie eine moderate Ergebnisverbesserung und für das Gesamtjahr ein EBIT in der Höhe des Geschäftsjahres 1999/2000 von rund 153 Mill. Euro. Weiter Zukäufe Spätestens um 2005 sollte Voest Alpine laut Deutsche Bank die 5 Mrd. Euro-Umsatzhürde bei einer durchschnittlichen EBIT-Marge von 7 Prozent überwunden haben. Auch nach der Übernahme des Kfz-Zulieferers Polynorm habe das Unternehmen noch genug Platz für weitere Zukäufe. Um die Wachstumsziele im Automobilbereich "motion" - 1,5 Mrd. Euro Umsatz in 2005 - zu erreichen, müsse dieser Bereich jährlich rund 25 Prozent wachsen. Der Autokarosseriemarkt sei 11 Mrd. Euro wert. Ein Zielmarktanteil von 15 Prozent sollte laut Deutsche Bank ausreichen, um in diesem fragmentierten Markt die Nummer eins zu werden. (APA)