Frankfurt/Berlin/Wien - Auf voller Breite trifft der Konjunktureinbruch alle Sparten der Kommunikationsbranche - von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung über Werbe-und Mediaagenturen bis hin zur österreichischen Fachverlagsgruppe Manstein. Das erst vor wenigen Monaten auf den Markt gebrachte New-Economy-Magazin E-Biz aus der Manstein-Gruppe (Horizont, Bestseller, Cash) soll nach STANDARD-Informationen nur noch höchstens zwei Ausgaben erleben. Eingespart werden sieben Mitarbeiter des Verlages, darunter der bisherige Horizont- und Bestseller-Chefredakteur Willy Zwerger. Den überraschenden Abschied nimmt der als "Chance zur Veränderung", Herausgeber Milan Frühbauer war zu Redaktionsschluss nicht erreichbar. FAZ besonders krisenfest Die Frankfurter Allgemeine Zeitung gilt in der Branche ob nicht auf Gewinnausschüttung ausgerichtetem Stiftungsmodell als besonders krisenfest. Dennoch hinterlassen - laut Focus - heuer alleine 2000 Seiten Stellenanzeigen weniger ihre Spuren. Weil auch für 2002 mit deutlich rückläufigem Anzeigengeschäft zu rechnen sei, müssten Sparmaßnahmen rechtzeitig angedacht werden, sagte Verlagschef Jochen Becker der Welt. Weniger Zeitungsumfang und Mitarbeiter schließt er nicht mehr aus, die Wochenendbeilage "Bilder und Zeiten" wird eingestellt. Sparen muss laut Medienberichten selbst die deutsche WAZ-Gruppe. Trotz erwarteter zweistelliger Umsatzrendite für 2001 komme der Medienkonzern an einem Sparkonzept nicht vorbei. n-tv rutscht in die Verlustzone Der Nachrichtensender n-tv dürfte heuer zurück in die Verlustzone rutschen, räumte die Geschäftsführung nun ein. Nach den Terroranschlägen am 11. September wurden geplante Werbekampagnen gestoppt. n-tv-Geschäftsführer Helmut Brandstätter hat sich gerade mit seinem Aufsichtsratschef und mit dem ebenfalls aus Österreich stammenden Holtzbrinck-Manager Michael Grabner um TV-Lizenzen für Wien und Linz beworben. Aus Deutschland kommen inzwischen auch Sparmeldungen der Agenturszene: Laut Branchendienst kress streicht etwa die Mediaagentur OMD in Hamburg und Düsseldorf 50 Jobs. (jed/DER STANDARD, Print-Ausgabe vom 21. November 2001)