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Foto: REUTERS/Reinhard Krause
Jerusalem - Der frühere israelische Ministerpräsident Ehud Barak hat jede persönliche Verantwortung für den Tod von 13 israelischen Arabern bei Unruhen im Oktober vergangenen Jahres abgelehnt. Vor einer unabhängigen Kommission sagte Barak am Dienstag, die israelischen Geheimdienste und die Polizeiführung hätten die Regierung seinerzeit über die kritische Lage im Norden Israels völlig im Unklaren gelassen. Barak sagte, dass er und die gesamte Regierung über das mögliche Ausmaß der Krawalle von der Polizei nicht informiert wurden. "Es war klar, dass es zu Reaktionen kommen würde, und solchen, die schlimmer als normal sein würden", meinte der Ex-Premier. "Aber Ausschreitungen dieses Ausmaßes wurden nicht erwartet." Barak gab indirekt auch zu, dass die israelische Polizei damals für die Bekämpfung der Unruhen nicht richtig ausgerüstet war. Dennoch liege die "Verantwortung (für den Tod der Demonstranten) letztlich bei der gesamten Regierung". Kurz nach den blutigen Zusammenstößen zwischen tausenden Palästinensern und der Polizei auf dem Tempelberg in der Altstadt von Jerusalem am 29. September vergangenen Jahres war es in den arabischen Städten und Dörfern in Nord-Israel zu tagelangen Massenprotesten gekommen. In deren Verlauf tötete die Polizei 13 arabische Demonstranten zum Teil mit scharfer Munition. Bereits am Montag hatte der frühere Polizeiminister und damalige amtierende Außenminister Shlomo Ben-Ami Versäumnisse zugegeben. Die Schuld am Tod der Araber sprach er aber letzlich der Polizeiführung zu. (APA/dpa)