Washington - Japan richtet in der zweiten Jännerhälfte
eine internationale Ministerkonferenz zum Wiederaufbau Afghanistans
aus. Das teilte der stellvertretende japanische Außenminister Shotaro
Oshima am Dienstag in Washington mit. Ein Lenkungsgremium mit
Vertretern der USA, Japans, der Europäischen Union und Saudiarabiens
sei mit den Vorbereitungen betraut worden, sagte Alan Larson, US-
Staatssekretär für Wirtschaftsangelegenheiten, nach Abschluss des
ersten Vorbereitungstreffens. Das nächste Treffen finde in der
kommenden Woche in Islamabad in Pakistan statt, teilte das US-
Außenministerium mit.
Außenminister Colin Powell hatte das Treffen mit Vertretern der G-
7- Staaten sowie zehn weiterer Länder und mehrerer
Hilfsorganisationen am Morgen eröffnet. Er drängte die Teilnehmer zu
schnellem Handeln. "Eine ganze Generation von Afghanen hat nie
Frieden gesehen, nie einen vollen Magen erlebt und nie eine
vernünftige Ausbildung genossen", sagte Powell. Die Bedürfnisse der
Bevölkerung müssten auf lange Sicht sicher gestellt werden. "Wir
müssen jetzt die Gelegenheit ergreifen und so schnell wie möglich mit
dem Wiederaufbau in den Regionen beginnen, die von der Taliban-
Kontrolle befreit wurden", sagte Powell.
Das Treffen in Washington diente in erster Linie einer
Bestandsaufnahme über die nötige Hilfe in den Bereichen
Landwirtschaft, Ausbildung und Infrastruktur, sagte Larson. Über die
nötige Geldsumme wurde nicht diskutiert. Der Wiederaufbau bedürfe
einer "langfristigen, andauernden Zusage" der internationalen
Gemeinschaft, betonte US-Finanzminister Paul O'Neill.
Die Gruppe beauftragte die Weltbank, das UNO-Entwicklungsprogramm
(UNDP) und die Asiatische Entwicklungsbank, genau zu ermitteln, was
Afghanistan benötige. Bei dem Treffen in Japan könne dann konkret
über erste Zahlungen beraten werden. (APA/dpa)