Die beiden Medienkonzerne Bertelsmann und RTL haben sich einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge beim Bundeskartellamt gegen die geplante Übernahme großer Teile des TV-Kabelnetzes durch den US-Konzern Liberty Media ausgesprochen. "In Europa droht die Gefahr der Dominanz im Kabel durch Liberty Media", berichtete die Zeitung (Mittwochausgabe) unter Berufung auf eine Eingabe der beiden Firmen an die Wettbewerbsbehörde. "Große Nachteile für Zuschauer" Die vom deutschen Kartellamt zu genehmigende Übernahme von großen Teilen des TV-Kabelnetzes der Deutschen Telekom durch Liberty könne zu "großen Nachteilen" für die Zuschauer und die frei empfangbaren Sender führen. Liberty Media ist bereits Eigentümer des Kabelnetzbetreibers UPC, der auch mit der Tochter Telekabel vertreten ist. Die beiden europäischen Medienkonzerne befürchten dem Bericht zufolge, dass die Zuschauer künftig weniger TV-Programme frei empfangen könnten als bisher, da Liberty Media künftig für den Empfang der Sender eine extra Gebühr erheben wolle. Der Betrieb werbefinanzierter Programme sei "massiv gefährdet", wenn die Verbreitung im Kabelnetz nicht garantiert sei. Ohne eine flächendeckende Ausstrahlung im Kabelnetz seien Werbespots "nicht verkaufbar". Zugang zum Zuschauer kann kontrolliert werden Zudem würden sich die beiden Medienunternehmen gegen die Absicht von Liberty aussprechen, ein selbst entwickeltes Empfangsgerät für das digitale Fernsehen an die Kabel-TV-Kunden zu verteilen, heißt es in dem Zeitungsbericht weiter. Dann könne Liberty den Zugang zum Zuschauer kontrollieren. Angaben der Zeitung zufolge erreichen die TV-Sender von Bertelsmann und RTL fast zwei Drittel der Zuschauer über das Kabelnetz. (APA/Reuters)