Paris/Brüssel - Nach zähen Verhandlungen in letzter Minute ist die Megafusion zum weltgrößten Stahlkonzern NewCo nahezu perfekt. Usinor, Arbed und Aceralia einigten sich über ihre Anteile an dem neuem Giganten, der mit einem Umsatz von 30 Mrd. Euro (413 Mrd. S) und einer Jahresproduktion von 46 Mill. Tonnen die Konkurrenz von Posco, Nippon Steel und ThyssenKrupp mit weitem Abstand auf die Plätze verweist. Zugleich billigte am Mittwoch die EU-Kommission in Brüssel den Zusammenschluss. Die luxemburgische Arbed und die spanische Aceralia hatten vor einigen Tagen überraschend neue Forderungen präsentiert, weil ihre Geschäfte derzeit besser laufen als die von Usinor. Der französische Konzern sollte nach der Anfang des Jahres ausgehandelten Vereinbarung mit 56,5 Prozent in dem Gemeinschaftsunternehmen mit dem Arbeitsnamen NewCo federführend sein. Vorstände müssen noch zustimmen Einzelheiten über das neue Kräfteverhältnis sollen am Donnerstag bekannt gegeben werden. Zuvor sollten die Vorstände der drei Konzerne zustimmen, wie Aceralia weiter mitteilte. Die Wirtschaftsagentur Dow Jones Newswire berichtete, die Partner aus Luxemburg und Spanien seien mit der Forderung nach einem Anteil von gemeinsam mindestens 48 Prozent in die Verhandlungen gegangen. Brüssel stimmt zu Die Aktien der drei Unternehmen wurden am Mittwoch vom Handel ausgesetzt. Nach monatelanger Prüfung gab auch Brüssel wie erwartet der Elefantenhochzeit unter Auflagen seinen Segen. Die Unternehmen müssen sich von sieben Produktionsanlagen in Frankreich, Spanien, Belgien, Luxemburg, Italien und Portugal trennen. Sie haben dies bereits zugesagt. Mit der Fusion schreitet die Konzentration in der Branche weiter voran. Nach Meinung von Experten dürfte auch ThyssenKrupp von dem Zusammenschluss profitieren, weil dadurch Überkapazitäten abgebaut werden. Das neue Unternehmen hat Stahlproduktionsstandorte in Eisenhüttenstadt, Bremen und Unterwellenborn. Insgesamt beschäftigt NewCo, das von Usinor-Chef Francis Mer und Joseph Kinsch von Arbed gemeinsam geführt werden soll, mehr als 100.000 Mitarbeiter. (APA/AP)