Ramallah/Gaza - Israelische Sonderkommandos haben am Mittwoch in einem Dorf östlich der Stadt Tulkarem im Westjordanland zwei Palästinenser entführt. Nach palästinensischen Angaben handelte es sich bei einem der Brüder um ein ranghohes Mitglied der radikalen Hamas-Gruppe, die zahlreiche Anschläge in Israel verübt haben soll. Der zweite sei ein Polizist, hieß es. Am Dienstagabend hatte die israelische Armee wegen befürchteter Terroranschläge den Abzug aus der palästinensischen Stadt Jenin weiter verschoben. Wie israelische Medien am Mittwoch berichteten, warnte Verteidigungsminister Benjamin Ben-Eliezer während eines Treffens mit Militärs und Geheimdienstmitgliedern davor, extremistische Gruppen in der teilbesetzten Region planten schwere Gewaltakte. Jenin ist die letzte von insgesamt sechs Städten im Westjordanland, die Israel vor mehr als einem Monat nach dem Mord an dem ultrarechten israelischen Tourismusminister Rehavam Zeevi teilbesetzt hatte. Aus den anderen Städten hat sich die Armee inzwischen schrittweise zurückgezogen. Der Abzug aus Jenin solle zu einem späteren Zeitpunkt erneut erwogen werden, hieß es am Mittwoch. An einer israelischen Straßensperre im südlichen Gaza-Streifen erlag am Mittwoch ein 56-jähriger Palästinenser einem Herzleiden. Nach palästinensischen Angaben hatten die Soldaten den Krankenwagen mit dem Mann etwa zwei Stunden an der Blockade aufgehalten. (APA)