Wien - Gesundheitsstaatssekretär Reinhart Waneck (F) hat die Kritik des Obmanns der Wiener Gebietskrankenkasse Franz Bittner an einem steigenden Defizit für die Kassen als "Panikmache" zurück gewiesen. "Von einer drohenden Pleite der Krankenversicherungen kann keine Rede sein", so Waneck. Vielmehr gebe es ein sinkendes Defizit. "Wenn man bedenkt, dass bei Antritt der Regierung vor zwei Jahren das prognostizierte Defizit noch knapp 6,3 Milliarden Schilling betragen hätte sollen, dann ist der Erfolg der Regierung klar ersichtlich", betonte Waneck. Die derzeit prognostizierten 3,1 Milliarden Schilling Abgang stellten keine Existenzgefährdung für die Krankenversicherungen dar. Ein 140 Milliarden Schilling-Unternehmen könne über einen gewissen Zeitraum einen Abgang von 2,2 Prozent verkraften, ohne konkursreif zu sein. "Das ist auch in der von Bittner strapazierten Privatwirtschaft der Fall", so Waneck. Allerdings sei ein Sanierungskonzept notwendig, das die Regierung bereits kurz nach Amtsantritt vorgelegt habe. Grüne werfen Waneck Messen mit zweierlei Maß vor Die Grünen werfen Gesundheitsstaatssekretär Reinhart Waneck (F) vor, in der Frage des Defizits der Krankenkassen mit zweierlei Maß zu messen. "Vor einem Jahr sprach die Regierung von maroden Kassen. Heute versucht dieselbe Regierung, ein Drei-Milliarden-Defizit als beachtlichen Erfolg zu verkaufen, welches in der Privatwirtschaft durchaus üblich" sei, kritisierte Gesundheitssprecher Kurt Grünewald. Damit "verkommt das Gesundheitsressort zur politischen Werbeagentur". Wenn jemand die Kassen saniere, seien es die Patienten, die mittels Krankensteuern zur Kasse gebeten werden. Jeder Mensch wisse, dass das Defizit der Kassen vorwiegend aus den schwächer ansteigenden Löhnen und Gehältern der Versicherten im Vergleich zum Bruttoinlandsprodukt resultiere. Die Kassen hätten in etwa um vier Mrd. S Mehreinnahmen, wären die Löhne und Gehälter dem BIP entsprechend gestiegen, so Grünewald. (APA)