Berlin - Ein neues Glasfasernetz für das Internet der Zukunft ist am Mittwoch in Berlin getestet worden. Die "KomNet" genannte Verbindung zwischen Stuttgart und Berlin kann theoretisch bis zu 2.000 Musik-CDs oder 280 DVD-Filme pro Sekunde übertragen. "Glasfasernetze mit dieser Übertragungsleistung werden das Rückgrat für das Internet der Zukunft sein", sagte der Staatssekretär im Bundesforschungsministerium, Uwe Thomas, im Heinrich-Hertz-Institut Berlin. Zum ersten Mal konnte in dem Experimentalsystem eine Datenmenge von 1,2 Terabit pro Sekunde übertragen werden. Das ist ungefähr 15 Millionen Mal mehr als eine ISDN-Leitung theoretisch schafft. Der erste Telefonanruf der Geschichte war Philip Reis' legendärer Satz von 1867: "Ein Pferd frisst keinen Gurkensalat." Heute könnte auf Glasfaserkabeln in der gleichen Zeit der Inhalt von 5.000 Bänden des Großen Brockhaus übertragen werden. Für Privathaushalte wird die neue Technik Thomas zufolge allerdings erst in etwa fünf bis sieben Jahren zur Verfügung stehen. Das bis April 2002 laufende "KomNet"-Projekt kostet insgesamt ca. eine Milliarde Schilling, wovon das Forschungsministerium 83 Millionen und die Industrie 68 Millionen Mark tragen. Beteiligt sind unter anderem Alcatel SEL, Siemens, Lucent und Infineon. Die Systemintegration der Leitung von Stuttgart über Darmstadt nach Berlin besorgte das Heinrich-Hertz-Institut Berlin. (APA/dpa)