Luftfahrt
Airlines wehren sich gegen höhere Flugsicherungsgebühren
Schwierige Finanzsituation der Fluggesellschaften
Frankfurt - Die in Deutschland tätigen Fluggesellschaften
wollen die von der Deutschen Flugsicherung (DFS) geplanten
Gebührenerhöhungen nicht hinnehmen. Die Board of Airline
Representatives in Germany (BARIG) begründete den Widerstand am
Mittwoch in Frankfurt am Main mit der angespannten Finanzsituation
der Gesellschaften. Auch in Österreich gibt es diesbezügliche
Gespräche zwischen der Austrian Airlines-Gruppe und der Austro
Control.
"Viele Airlines kämpfen derzeit mit Cash-Flow-Problemen, erwartete
Erträge bleiben aus. Jede Kostensteigerung sollte deshalb unbedingt
vermieden werden", erklärte BARIG-Generalsekretär Martin Gaebges,
dessen Verband 106 Airlines vertritt. Gebührenerhöhungen sollten auf
keinen Fall jetzt beschlossen oder am besten ganz vermieden werden,
weil dies für die Fluggesellschaften und den Luftverkehrsstandort
Deutschland ein weiterer kostentreibender Faktor wäre.
Deutsche Flusicherung will Gebühren erhöhren
Die Deutsche Flugsicherung (DFS) will ihre Gebühren nach eigenen
Angaben von Jänner 2002 an um 15,4 Prozent für die Streckensicherung
und um 8,5 Prozent für die An- und Abflugsicherung erhöhen. Dieser
Schritt sei notwendig, um bei geringeren Einnahmen durch den
zurückgegangen Flugverkehr die konstant bleibenden Kosten decken zu
können, argumentierte die DFS. Bis Ende des Jahres wollen sich beide
Seiten jedoch um einen Kompromiss bemühen, wie BARIG ergänzend
mitteilte.
Auch in Österreich gebe es in der Sache Gespräche zwischen den
Airlines, den Flughäfen und der Austro Control, sagte AUA-Sprecher
Ralph Preclik am Mittwoch zur APA. "Zusätzliche Kosten stellen in der
derzeitigen schwierigen Situation ein Problem dar", so Preclik.
Während sich die AUA zuversichtlich zeigt, hier eine
Kostenminimierung zu erreichen, sieht die Austro Control bei ihrer
geplanten Erhöhung der Überfluggebühren um 6,2 Prozent keinen
Spielraum. "Der Gebührenmechanismus ist vorgegeben", erläuterte
Austro Control-Sprecher Heinz Sommerbauer. Mit einem eigenen
200-Mill. S-Sparprogramm habe die Flugsicherung bereits drohende
höhere Gebührenerhöhungen für die Airlines abgewendet. (APA/AP)