Kabul/Brüssel - Der mutmaßliche Terroristenführer Osama bin Laden hält sich nach Angaben der Nordallianz weiterhin im von den Taliban kontrollierten Südafghanistan auf. Er wechsle aber auch über die Grenze nach Pakistan, wo er über geheime Verstecke verfüge, erklärte der "Innenminister" der Nordallianz, Younis Qanooni, am Mittwoch. Qanooni berichtete nicht, woher er seine informationen habe. Nach dem Tod oder der Festnahme bin Ladens wäre nach den Worten des Oberbefehlshabers der US-Streitkräfte der Krieg in Afghanistan nicht automatisch beendet. Die USA wollten die gesamte Führung der Terror-Organisation El Kaida bestrafen, sagte General Richard Myers bei einem Besuch am NATO-Hauptquartier am Mittwoch in Brüssel. "Es geht nicht um die Suche nach einem Einzelnen", sagte Myers. "Wenn Bin Laden ausfindig gemacht ist oder für tot erklärt wird, würde das nicht den Krieg beenden. Wir suchen nach der El-Kaida-Führung, die mehrere dutzend Personen umfasst ... Bin Laden ist nur einer davon." Zudem müsse das Ende der Taliban besiegelt und eine Regierung installiert werden, die dem Terrorismus nicht freundlich gesonnen sei. Myers traf in Brüssel mit den Generalstabschefs der anderen 18 Mitgliedstaaten zusammen, um sie über die aktuelle Lage in Afghanistan und den Kampf gegen den Terror zu unterrichten. (APA/AP)