Mensch
Die Haut tötet Bakterien
Ihre Waffe: körpereigene Antibiotika
London - Mit körpereigenen Antibiotika schützt sich die Haut vor Attacken gefährlicher Krankheitserreger. Bei Mäusen haben
US-Forscher nun erstmals die so genannten "Cathelizidine" nachgewiesen, mit denen die Tiere unter anderem Streptokokken abwehren. Die
hilfreichen Eiweiß-Moleküle werden direkt in der Haut der Tiere hergestellt und bilden den ersten Schutzwall gegen Eindringlinge. Das
berichten Richard Gallo von der Universität von Kalifornien in San Diego und seine Kollegen in "Nature"
. Dies könne große medizinische Bedeutung haben, da die schützenden Eiweiß-Moleküle auch bei Menschen von den
gleichen Genen wie bei Mäusen gebildet werden.
Die Forscher untersuchten einen Mäuse-Stamm, bei dem die Gene für die schützenden Eiweiß-Stoffe abgeschaltet worden waren. Diese
Tiere waren sehr viel empfindlicher für eine Infektion mit Streptokokken. Solche Bakterien hingegen, die selbst gentechnisch resistent gegen
Cathelizidine gemacht worden waren, führten auch bei normalen Mäusen viel häufiger zu Infektionen. Damit werde deutlich, dass selbst
erzeugte Antibiotika in der Haut einen ersten Schutz gegen Infektionen bilden, schreiben die Forscher.
Erst vor kurzem hatte Birgit Schittek von der Universität Tübingen in der Zeitschrift "Nature Immunology" berichtet, dass auch andere
Eiweiß-Stoffe im menschlichen Schweiß vor Infektionen schützen. "Dies könnte erklären, warum Hautinfektionen häufig bei Menschen
auftreten, die sich sehr oft waschen", meinte die Medizinerin. (APA/dpa)