Belgrad - Die Medienorganisation Südosteuropas (SEEMO) mit Sitz in Wien hat ihre Besorgnis über die Lage unabhängiger Medien in Serbien gut ein Jahr nach der Wende ausgedrückt. In einer Aussendung wird darauf hingewiesen, dass viele unabhängige Medien weiterhin ihr Programm als Piratensender wie zu Zeiten des Regimes von Slobodan Milosevic ausstrahlen müssen. Von 64 Rundfunksendern, die im Rahmen der Vereinigung unabhängiger elektronischer Medien (ANEM) wirken, besitzen nur 31 eine Sendegenehmigung. Von 40 ANEM-TV-Sendern konnten nur elf ihre Arbeit legalisieren. SEEMO hat an den serbischen Ministerpräsidenten Zoran Djindjic appelliert, seinen Einfluss zwecks möglichst baldiger gesetzlicher Regelungen im Medienbereich zu nutzen. Ein serbischer Rundfunkgesetzesentwurf, der unter Mitwirkung von westlichen Experten angefertigt worden ist, liegt nämlich schon seit den Sommermonaten vor. Auch der Sonderbeauftragte des Europarats für Jugoslawien, Hans Peter Fuhrer, hofft, dass es noch vor Jahresende zur Erlassung gesetzlicher Regelungen im Medienbereich kommen wird. Dies meldete die Belgrader Presseagentur FONET. (APA)