Wirtschaft
Deutsche Wirtschaft nach amtlichen Daten am Rande der Rezession
BIP ging vom zweiten zum dritten Quartal um 0,1 Prozent zurück
Wiesbaden - Die deutsche Wirtschaft steht am Rande einer
Rezession. Dies belegen nach den pessimistischen Vorhersagen
zahlreicher Wirtschaftsforscher seit Donnerstag auch amtliche Daten.
Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden bekannt gab, ging das
Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der größten Volkswirtschaft der
Euro-Zone vom zweiten zum dritten Quartal um 0,1 Prozent zurück.
Bereits vom ersten zum zweiten Quartal des laufenden Jahres hatte
die deutsche Wirtschaftsleistung saison- und kalenderbereinigt
stagniert, die Statistiker gaben die Veränderungsrate mit "minus 0,0
Prozent" an. Als Rezession gilt ein sinkendes Bruttoinlandsprodukt in
zwei aufeinanderfolgenden Quartalen.
Nach Angaben der Statistiker stieg das deutsche BIP im Vergleich
mit dem dritten Quartal des vergangenen Jahres nur noch um 0,3
Prozent. Dies war die niedrigste Jahres-Rate seit Anfang 1997.
Analysten hatten im Schnitt ein Plus von 0,5 Prozent zum dritten
Quartal 2000 und zum Vorquartal eine Stagnation erwartet.
Im ersten Quartal hatte das auf ein Jahr berechnete
Wirtschaftswachstum in Deutschland noch 1,4 Prozent betragen, im
zweiten Quartal hatte es sich auf 0,6 Prozent verlangsamt.
Den neuesten Daten zufolge stieg die Nachfrage der privaten
Haushalte und der staatlichen Stellen im Jahresvergleich um insgesamt
1,1 Prozent, auch die Exporte legten zu. Die Bruttoinvestitionen
brachen dagegen um 8,2 Prozent ein; hierbei verwiesen die Statistiker
vor allem auf den Rückgang bei Bau- und Ausrüstungsinvestitionen und
geringere Lagerhaltung. (APA/ag.)